London. Nacht für Nacht versuchen Flüchtlinge, durch den Tunnel unter dem Ärmelkanal nach Großbritannien zu kommen. Die Regierung in London will Härte zeigen.

Großbritannien will angesichts der chaotischen Lage in Calais härter gegen illegal eingewanderte Migranten vorgehen. Man werde sie ausweisen, "damit Leute wissen, dass dies kein sicherer Hafen ist", sagte Premierminister David Cameron am Donnerstag in Vietnam. Schon jetzt würden Gesetze verabschiedet, die das Bleiben erschwerten. Es müsse aber noch mehr geschehen. In der Nacht zum Donnerstag hatten erneut Flüchtlinge versucht, durch den Tunnel unter dem Ärmelkanal von Frankreich nach Großbritannien zu gelangen.

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Wie die französische Nachrichtenagentur AFP berichtete, hätten sie mit den Sicherheitskräften Katz und Maus gespielt. Die Flüchtlinge hätten für etwa eine Stunde eine Ausfahrt für Personenwagen blockiert. Die Nutzer mussten einen anderen Weg nehmen. Die Flüchtlinge versuchen, auf wartende Lastwagen oder direkt auf die Züge zu klettern, die durch den Tunnel fahren. Nach Angaben des Tunnelbetreibers Eurotunnel sind dabei in den vergangenen Wochen neun Menschen ums Leben gekommen.

Grenzkontrollen in Frankreich verstärken

Nach Schätzungen warten zwischen 3000 und 5000 Migranten in Calais auf eine Gelegenheit, nach Großbritannien zu kommen. Sie erhoffen sich dort bessere Asylchancen und Lebensbedingungen als in Frankreich. In diesem Jahr hat Eurotunnel auf der französischen Seiten bereits 37.000 Versuche gezählt, die Grenze zu überqueren.

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Frankreich und Großbritannien müssten Hand in Hand arbeiten, um die Grenze zu schützen, sagte Cameron. Er spreche mit Präsident François Hollande regelmäßig über die Lage. Es sei "unglaublich wichtig", die Grenzkontrollen auf der französischen Seite des Kanals zu haben. "Dass wir helfen können, diese Zäune zu bauen, in Sicherheit investieren, in Partnerschaft mit den Franzosen arbeiten, das hilft." Calais' Bürgermeisterin Natacha Bouchart hatte Großbritannien im Frühjahr vorgeworfen, sich zu wenig zu engagieren, da die Grenze auf französischem Boden sei. (dpa)