Köln. . Familien mit ausländischen Wurzeln sollen fremd klingende Namen leichter ändern können. Das fordert der frühere Präsident des NRW-Verfassungsgerichtshofs.
Der frühere Präsident des nordrhein-westfälischen Verfassungsgerichtshofs, Michael Bertrams, will Einwanderern in Deutschland den Wechsel zu einem weniger auffälligen Namen erleichtern. Wenn Familien mit ausländischen Wurzeln ihren fremd klingenden Namen ändern wollten, um so Diskriminierungen zu verhindern, sollten Verwaltungen und Gerichte das als "wichtigen Grund" akzeptieren, schreibt er im "Kölner Stadt-Anzeiger".
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Hintergrund ist ein Urteil des Verwaltungsgerichts Braunschweig, das einer türkisch-deutschen Familie den Namenswechsel mit der Begründung untersagt hatte, ein ausländischer Familienname allein rechtfertige eine Änderung nicht. Es müsse eine schwerwiegende Beeinträchtigung nachgewiesen werden.
Diese Entscheidung greife zu kurz, kritisiert Bertrams. So träfen etwa türkische Namen "im wirtschaftlichen und sozialen Leben in Deutschland nach wie vor auf erhebliche Vorurteile". Bertrams war von 1994 bis 2013 Präsident des NRW-Verfassungsgerichtshofs. (dpa)