NSU-Prozess - Nun will Zschäpe einen Anwalt entlassen
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München. . Der Kleinkrieg zwischen Beate Zschäpe und ihren Anwälten im Münchner NSU-Prozess geht weiter. Nun will die Angeklagte einen Verteidiger loswerden.
Neueste Folge der Verteidiger-Krise im NSU-Prozess in München: Am 220. Verhandlungstag hat die Hauptangeklagte Beate Zschäpe beim Oberlandesgericht München einen Antrag eingereicht, ihren Pflichtverteidiger Wolfgang Heer zu entlassen. Das erklärte der Anwalt zu Beginn der Verhandlung am Dienstag. Der Vorsitzende Richter Manfred Götzl setzte allerdings den Prozess erst einmal fort.
Zerrüttete Verhältnisse im NSU-Prozess
Anwalt Heer selbst und seine Kollegen Wolfgang Stahl und Anja Sturm waren am Montag mit ihrem Vorhaben gescheitert, sich von ihrem Mandat entpflichten zu lassen. Das Gericht erklärte, die drei Anwälte hätten keine substanziellen Gründe vorgebracht. Hätte das Gericht den Anträgen des Verteidiger-Trios stattgegeben, wäre der aufwändige Prozess um die spektakuläre Mordserie wohl geplatzt. Beate Zschäpe muss sich in dem Prozess für die zehn Morde verantworten, die die Bundesanwaltschaft dem "Nationalsozialistischen Untergrund" (NSU) vorwirft.
Die Zerrüttung zwischen Zschäpe und ihren Verteidigern war bereits im Sommer 2014 öffentlich geworden. Damals hatte die Angeklagte einen Misstrauensantrag gegen Heer, Stahl und Sturm eingereicht, der vom Gericht ablehnt wurde. Im Juni dieses Jahres versuchte Zschäpe, nur Sturm loszuwerden. Auch hier folgte das Gericht dem Ersuchen nicht. Allerdings ordnete Götzl der Hauptangeklagten mit Mathias Grasel einen vierten Verteidiger bei – der sie bei ihrem Vorgehen gegen ihr ursprünglichen Anwälte berät.
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