Hamburg. Nach Kritik aus dem Netz hat Google eine umstrittene, interaktive Karte gelöscht. Neonazis hatten darin Standorte von Flüchtlingsheimen gesammelt.
Google hat eine umstrittene interaktive Landkarte, auf der mehrere hundert Heime für Asylbewerber in Deutschland verzeichnet waren, aus dem Netz genommen.
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Beim Aufruf des Links auf die Karte "Kein Asylantenheim in meiner Nachbarschaft" erscheint nun nur noch der Hinweis, der Inhalt verstoße gegen die Geschäftsbedingungen und die Richtlinien von Google. Über die Löschung hatte "Spiegel Online" zuerst berichtet.
Karte fördert laut Google Hass
"Wir erachten den Zugang zu Informationen und die freie Meinungsäußerung als außerordentlich wichtig", sagte Sprecherin Lena Heuermann dem Portal. "Wann immer Inhalte illegal sind, entfernen wir sie von unseren Produkten. So verfahren wir auch mit Inhalten, die gegen unsere Richtlinien und Nutzungsbedingungen verstoßen, wozu auch das Zufügen von Schaden sowie die Förderung von Hass gehören."
Google ermöglicht es Internet-Nutzern, auf seiner Plattform eigene interaktive Karten zu erstellen. Das Unternehmen hatte den Fall mehrere Tage lang geprüft. Aktivisten hatten Google zum Löschen aufgefordert, weil die Karte zu Anschlägen auf Flüchtlinge ermutigen könnte. Zuletzt hatten Unbekannte in Reichertshofen nahe Ingolstadt Feuer an zwei Eingängen eines Heims für Asylbewerber gelegt. (dpa)