Hamburg. Die SPD gewinnt keine Wählerherzen. In einem Monat ist Bundestagswahl und wie schon in der Vorwoche würden nur 22 Prozent der Befragten für die Sozialdemkraten stimmen - die Union bekäme 37 Prozent. Beim Direktvergleich mit der Kanzlerin ist SPD-Kandidat Steinmeier erst recht abgeschlagen.
Gut einen Monat vor der Bundestagswahl ist von einer Aufholjagd der SPD nach wie vor nichts zu spüren. Laut der am Mittwoch veröffentlichten Umfrage des Magazins «Stern» und des privaten Fernsehsenders RTL verharrt die SPD in der zweiten Woche in Folge bei 22 Prozent. 37 Prozent würden dagegen die Union wählen, wenn schon am kommenden Sonntag Wahl wäre.. Auch die Werte für FDP (13 Prozent) und Grüne (12 Prozent) änderten sich nicht. Die Linke fiel um einen Punkt auf 10 Prozent. Gemeinsam hätte Schwarz-Gelb eine Mehrheit von 50 Prozent, 6 Punkte mehr als SPD, Linke und Grüne zusammen (44 Prozent).
Steinmeier weit abgeschlagen hinter Merkel
Ein Grund für die anhaltend schlechten SPD-Werte könnte die sogenannte Dienstwagenaffäre von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) sein. Mehr als jeder fünfte Wähler (22 Prozent) bejahte die Frage, ob die Affäre Einfluss auf seine Wahlentscheidung habe.
Wie seine Partei kommt auch SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier nicht aus dem Umfragetief: Nur 18 Prozent der Deutschen würden ihn direkt zum Kanzler wählen, das sind zwei Punkte weniger als in der Vorwoche. Unverändert 56 Prozent wollen, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im Amt bleibt.
Niedrige Wahlbeteiligung bei den Jungen erwartet
Bei den Jungwählern unter 30 Jahren zeichnet sich eine relativ niedrige Wahlbeteiligung ab. Nur 59 Prozent wollen «ganz sicher» am 27. September den neuen Bundestag wählen, 19 Prozent wollen sich «eher nicht» an der Wahl beteiligen, 22 Prozent haben sich noch nicht entschieden.
An der Forsa-Umfrage zur Partei- und Kanzlerpräferenz nahmen vom 18. bis 24. August 2504 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger teil. Zur Dienstwagenaffäre wurden 1001 Personen am 20. und 21. August befragt, zum Verhalten der Jungwähler 1000 Personen vom 19. bis 21. August. (ap/ddp)