Washington. . Im Streit um Finanzhilfen für Griechenland hat IWF-Chefin Lagarde in einem Interview von der griechischen Regierung “mehr Erwachsensein“ gefordert.
IWF-Chefin Christine Lagarde hat der griechischen Regierung in der Schuldenkrise indirekt unreifes Verhalten unterstellt. "Angesichts des Maßes an Unsicherheit, Verwirrungen und ständiger Bewegung, denke ich, dass ein bisschen mehr Erwachsensein erforderlich ist", sagte sie am Mittwochabend in einem Interview des US-Fernsehsenders CNN.
Andere IWF-Mitgliedsstaaten wünschten sich, dass das Problem gelöst werde. "Sie sind auch sehr daran interessiert, dass das auf gerechte Weise passiert", betonte sie. "Sie sehen wirklich keinen Grund für eine Sonderbehandlung, weil es solche Situationen schon in anderen Ländern auf der Welt gab."
Martin Schulz wirft griechischer Regierung Manipulation bei Referendum vor
Griechenland hat nach Angaben des Internationalen Währungsfonds eine fällige Kreditrate in Höhe von rund 1,5 Milliarden Euro nicht pünktlich zurückgezahlt. Das Geld sei am Dienstag nicht beim IWF eingegangen, teilte Sprecher Gerry Rice mit. Die griechische Regierung hatte den Ausfall der Zahlung angekündigt.
Der Präsident des Europaparlaments Martin Schulz hat der griechischen Regierung eine manipulative Vorgehensweise vorgeworfen. Die Frage des Referendums am Sonntag verstehe "kein Mensch", sagte Schulz am Donnerstag im ARD-"Morgenmagazin". "Im Wesentlichen geht es darum, dass die Regierung das Volk fragt, das Nein der Regierung zu allen Vorschlägen hier aus Brüssel zu unterstützen oder die Vorschläge anzunehmen. Ich stecke mittendrin, ich verstehe es, aber man kann schon sagen, dass das eine manipulative Vorgehensweise ist." (dpa)