Berlin. Deutschland schiebt seit Jahresbeginn deutlich mehr Asylbewerber ab. Von den Abschiebungen sind vor allem Menschen aus dem Westbalkan betroffen.
Angesichts wachsender Flüchtlingszahlen auch aus Ländern ohne politische Verfolgung schieben die Behörden seit Jahresbeginn deutlich mehr Asylbewerber ab. In den meisten Bundesländern ist die Zahl der Abschiebungen in den ersten Monaten des Jahres gestiegen, in einigen sogar um ein Vielfaches, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab.
Betroffen sind vor allem Asylbewerber vom westlichen Balkan, also aus den Nachfolgestaaten Jugoslawiens und aus Albanien.
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Immer mehr Asylbewerber aus dem Westbalkan
Hintergrund ist ein starkes Plus bei den Asylanträgen, nicht nur von Flüchtlingen aus Kriegsgebieten wie Syrien und dem Irak, sondern vor allem vom Westbalkan. So schnellte nach Angaben des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge die Zahl der Anträge aus Bosnien-Herzegowina, Serbien, Montenegro, Mazedonien, Kosovo und Albanien von 16 096 in den ersten vier Monaten 2014 um mehr als das Dreieinhalbfache empor auf 58 338 im gleichen Zeitraum dieses Jahres.
Teilweise leiden diese Ländern zwar unter wirtschaftlicher Not und instabilen politischen Verhältnissen - doch als Asylgrund reicht das nicht. Zudem sind Bosnien-Herzegowina, Serbien und Mazedonien als sichere Herkunftstaaten eingestuft; die Ablehnung von Asylanträgen ist in diesen Fällen leichter möglich. (dpa)