Düsseldorf/Stuttgart. Angesichts knapper Kassen haben viele Kommunen in den vergangenen Jahren die Steuern erhöht. Besonders in NRW stiegen die Steuern auf breiter Front.
Die Städte mit den bundesweit höchsten Gemeindesteuern liegen in Nordrhein-Westfalen. Das hat eine Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young mit Angaben aus der Jahresmitte von 2014 ergeben.
Demnach hatten von den Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern Marl, Oberhausen und Hagen die höchsten Hebesätze für die Gewerbesteuer, wie Ernst & Young am Dienstag in Stuttgart mitteilten. Der Hebesatz ist eine von mehreren Größen, die zur Berechnung der Steuerschuld herangezogen werden. Über die Höhe der Hebesätze können die Gemeinden frei entscheiden.
"Vor allem in Regionen mit einer großen Zahl finanzschwacher Kommunen wurden in den vergangenen Jahren vermehrt die Steuern erhöht", erklärte Hans-Peter Busson von Ernst & Young. "Viele deutsche Kommunen wirtschaften am absoluten Limit."
Neun von zehn Kommunen erhöhen Steuern
Auf breiter Front stiegen die Steuern der Studie zufolge vor allem in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen: Dort erhöhten in dem Zeitraum mehr als neun von zehn Kommunen mindestens einmal die Grundsteuer B. Bei dieser Steuer, die für Gebäude und Baugrundstücke erhoben wird, rangiert Dorsten laut Ernst & Young hinter Rüsselsheim auf Platz zwei der gesamtdeutschen Liste.
Die NRW-Kommunen hatten 2013 insgesamt 9,8 Milliarden Euro Gewerbesteuer und 3,1 Milliarden Euro Grundsteuer B eingenommen. (dpa)