Berlin. Deutsche Asylbewerberheime sind zunehmend Ziel rassistisch motivierter Attacken. Experten vermuten einen Zusammenhang mit Pegida und rechtsextremen Kundgebungen.

Die Zahl rassistischer Angriffe auf deutsche Asylbewerberheime steigt dramatisch an. Wie der "Tagesspiegel" berichtete, zählten die Behörden im letzten Quartal des vergangenen Jahres bundesweit 67 rechtsextrem motivierte Straftaten.

Das ist mehr als im gesamten Jahr zuvor. Die Attacken richteten sich gegen Unterkünfte oder ihre Bewohner - sie reichten von der Volksverhetzung bis zu Angriffen mit Waffen oder Brandsätzen.

Migrantenorganisationen und Konfliktforscher sehen nicht nur einen Zusammenhang mit den gestiegenen Flüchtlingszahlen. Sie vermuten auch, dass die Kundgebungen der Dresdner Pegida-Bewegung den Nährboden für diese Delikte bereitet haben.

2014 mehr als 150 Attacken auf Flüchtlingsunterkünfte

Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoguz (SPD), hatte sich bereits im November besorgt über die stark gestiegene Zahl von Angriffen auf Asylbewerberunterkünfte geäußert.

Tahir Della von der Initiative Schwarze Menschen erklärte diese Woche: "Pegida ist eine islamfeindliche, rassistische Bewegung."

Der "Tagesspiegel" berief sich auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag. Danach gab es 2014 mehr als 150 Attacken auf Flüchtlingsunterkünfte. Das sind dreimal so viele Angriffe wie im Jahr 2013. (dpa)