Minsk. Angesichts schwerer Kämpfe in der Ostukraine ist ein Krisentreffen geplatzt. Die Vertreter der Regierung in Kiew sagten ihre Teilnahme kurzfristig ab.

Die Ukraine hat nach Angaben der prorussischen Separatisten aus dem Donbass auch das für heute geplante Krisentreffen der Ukraine-Kontaktgruppe abgesagt. Das weißrussische Außenministerium habe mitgeteilt, dass es keine Gespräche in Minsk geben werde, sagte der Separatistenanführer Denis Puschilin der Agentur Interfax.

Die Vertreter aus den nicht anerkannten Volksrepubliken Donezk und Lugansk kündigten ihre Abreise aus der weißrussischen Hauptstadt Minsk an. Zuletzt waren wiederholt Pläne für ein Treffen der Kontaktgruppe gescheitert.

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Zu den Krisengesprächen hatte die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit (OSZE) als Vermittlerin eingeladen. Auch Russland ist in der Kontaktgruppe vertreten. Die Aufständischen und Russland werfen der prowestlichen ukrainischen Regierung vor, kein Interesse an einer friedlichen Lösung des Konflikts zu haben.

Friedensplan nicht umgesetzt

Die Kontaktgruppe hatte in Minsk am 24. Dezember zuletzt getagt und dort den Austausch von Gefangenen beschlossen. Ein bereits im September vereinbarter Friedensplan ist bis heute nicht umgesetzt worden. Die von Russland unterstützten Aufständischen kündigten an, sich weiter für eine friedliche Lösung der Krise einzusetzen.

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Führende ukrainische Politiker hatten angekündigt, das abtrünnige Gebiet mit einer Militäroffensive wieder unter Kiews Kontrolle zu bringen. Bei dem Krieg in der Ostukraine sterben immer mehr Menschen. Seit Beginn der umstrittenen "Anti-Terror-Operation" des ukrainischen Militärs sind nach Angaben der Vereinten Nationen mehr als 5000 Menschen getötet worden. (dpa)