Düsseldorf. . Offenbar handelt es sich um ein Tier aus einer niedersächsischen Population. Der Bestand dort war zuletzt stetig gewachsen.

Fachleute erwarten seit langem, dass sich der Wolf in NRW ansiedelt – nun könnte es so weit sein: Ende Dezember in Ostwestfalen gesicherte DNA-Spuren weisen eindeutig auf einen Wolf hin. Das hat nach NRZ-Informationen eine Laborprüfung ergeben. Es ist der dritte Nachweis in NRW, seit das für den Menschen ungefährliche Raubtier hier vor 150 Jahren ausgerottet wurde. Zuletzt hatte ein Wolf 2009 im Kreis Höxter ein Schaf gerissen.

Anders als damals gehen Fachleute aber nicht davon aus, dass es sich jetzt um ein durchziehendes Tier handelt. Vielmehr soll es ein Wolf aus einer niedersächsischen Population sein, der sich ein neues Gebiet gesucht hat. Der Wolfsbestand in Niedersachsen ist stetig gewachsen. Mindestens fünf Rudel und zwei Paare gibt es dort.

Umweltministerium will sich nicht äußern

Das Düsseldorfer Umweltministerium wollte sich Donnerstag nicht zu den DNA-Spuren des Wolfes in Ostwestfalen äußern. „Kein Kommentar“, sagte ein Sprecher. Am Freitag gab es dann von Umweltminister Remmel eine Bestätigung. Nach Angaben eines Ministeriums-Sprechers sei nahe der Grenze zu Niedersachsen außerdem ein Wolf mehrmals von einer Foto-Falle erfasst worden. "Es konnte zwar noch nicht endgültig geklärt werden, ob es sich um eine dauerhafte Rückkehr in der Grenzregionen zu Niedersachsen oder um ein durchziehendes Tier handelt. Dies müssen weitere Wolfs-Beobachtungen klären", sagte Remmel laut Mitteilung.

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Wolfsverdachtsfälle hatte es zuletzt mehrfach geben – etwa im Sommer 2013 im Kreis Lippe oder im gleichen Jahr im Hohen Venn, nicht weit von Aachen. In diesem Fall aber ist die DNA-Probe nach NRZ-Informationen eindeutig. Auch der Wolf, der sich 2009 von einer Weide in Borgenteich (Kreis Höxter) ein Schaf geholt hatte, war seinerzeit aufgrund von DNA-Spuren nachgewiesen worden. An einem Zaun hatte man Fellreste entdeckt. Bei dem Tier damals hatte es sich um einen Wolf gehandelt, der bereits seit 2008 durch den nur 20 Kilometer entfernten nordhessischen Reinhardswald streifte. (mit dpa)