Wolfsburg. Ist Wolfsburg ein Zentrum für IS-Kämpfer? Einem Bericht zufolge umfasst die dortige Szene 50 Unterstützer. Ein Verdächtiger soll Anschläge planen.

Die von den Sicherheitsbehörden seit längerem beobachtete Islamistenszene in Wolfsburg umfasst nach Informationen der "Bild"-Zeitung rund 50 Unterstützer der Terrormiliz Islamischer Staat. Demnach wäre die Zelle die zweitgrößte IS-Unterstützergruppe des Landes nach Dinslaken. Fünf Mitglieder kämpfen derzeit in Syrien und dem Irak, zwei seien bereits zurückgekehrt, heißt es weiter.

Eine Bestätigung der Zahlen durch Innenministerium und Verfassungsschutz steht noch aus. Nach Angaben des Innenministeriums habe sich die Salafistenszene Niedersachens jedoch innerhalb von Monaten weiter ausgedehnt und umfasse derzeit etwa 400 Personen.

Bundesanwaltschaft ermittelt gegen zweiten Wolfsburger

Im November war in Wolfsburg bereits ein Syrien-Heimkehrer und mutmaßlicher Kämpfer der Terrormiliz verhaftet worden. Laut dem Bericht ermittelt die Bundesanwaltschaft offenbar gegen einen zweiten Verdächtigen. Dem Mann wird laut "Bild" vorgeworfen, Anschläge in Deutschland zu planen.

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LKA-Beamte haben am Donnerstagmorgen in Pforzheim mehrere Wohnungen von Islamisten durchsucht. Einen entsprechenden Bericht der "Stuttgarter Nachrichten" bestätigte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Karlsruhe. Gegen die Verdächtigen werde wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren, staatsgefährdenden Gewalttat ermittelt. Es seien Beweismittel beschlagnahmt worden. Es gab keine Festnahmen. Die Durchsuchungen stünden nicht im Zusammenhang mit dem Terroranschlag von Paris in der vergangenen Woche, schrieb die Zeitung.

Innenminister will Islamisten den Pass entziehen

Erst gestern hatte das Bundeskabinett eine Gesetzesänderung auf den Weg gebracht, nach der gewaltbereiten Islamisten künftig der Personalausweis entzogen werden kann. Eine Ausreise in IS-Kampfgebiete solle so verhindert werden. (we/dpa)