Essen/Düsseldorf. . Ein Bündnis aus Wirtschaft, Kultur und Sport warnt vor einer Stimmungsmache gegen Zuwanderer. Am Montag findet in Düsseldorf eine Anti-Pegida-Demo statt.
Nach den Anschlägen in Paris und vor der für den Montag angekündigten landesweit zentralen Pegida-Demonstration in Düsseldorf warnt ein breites Bündnis aus Wirtschaft, Kultur und Sport in NRW vor Stimmungsmache gegen Zuwanderer.
„Terror darf nicht instrumentalisiert werden, um jetzt eine ganze Religion zu verunglimpfen“, sagte Ulrich Grillo, der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), der WAZ. „Deutschland tut qualifizierte Einwanderung richtig gut. Die in Deutschland lebenden Ausländer haben 2012 beispielsweise rund 22 Milliarden Euro mehr Steuern gezahlt, als Sozialleistungen bezogen“, so der Duisburger Unternehmer Grillo.
Friedliches Zusammenleben im Ruhrgebiet "beispielhaft"
Evonik-Chef Klaus Engel betonte in seiner Funktion als Moderator des Initiativkreis Ruhr (IR): „Bestialische Anschläge wie in Paris dürfen unsere freiheitlichen Grundwerte nicht erschüttern. Sonst würden die Terroristen triumphieren.“ Das Ruhrgebiet sei „ein hervorragendes Beispiel“ für das friedliche Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Kulturen und Religionen.
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Ausdrücklich stellte sich Engel gegen die Anti-Islamisierungs-Bewegung Pegida: „Die Pegida-Bewegung mag mit ihren Parolen kurzzeitig Aufmerksamkeit erzeugen. Auf die großen Herausforderungen, vor denen wir stehen, hat sie keine Antworten“, sagte IR-Moderator Engel. Zum Initiativkreis zählen 67 Unternehmen mit rund 2,25 Millionen Beschäftigten – darunter Deutsche Bahn, Deutsche Bank, Eon, Evonik, RWE und Siemens.
Gegendemo: "Für Humanität, Respekt und Vielfalt"
Offenbar will sich die Pegida-Bewegung in Nordrhein-Westfalen auf Düsseldorf konzentrieren und hat für den Montag am Hauptbahnhof durch die laut Verfassungsschutz rechtsextreme Aktivistin Melanie Dittmer eine Demonstration angemeldet. Ein Gegenbündnis aus Parteien, Gewerkschaften, Kirchen, Kulturschaffenden und Sportvereinen wird um 18 Uhr unter dem Motto „Für Humanität, Respekt und Vielfalt“ einen Protestmarsch von der City zum Rhein starten. Zahlreiche markante Gebäude der Landeshauptstadt wie der Rheinturm werden verdunkelt.