London/Essen. . Die britische Königin Elizabeth II. (88) und ihr Mann Prinz Philip (93) kommen im Juni zum ersten Mal seit gut zehn Jahren wieder nach Deutschland.

Elizabeth II., die 88-jährige britische Queen, unternimmt noch einmal einen Staatsbesuch in Deutschland. Zusammen mit ihrem Ehemann Philip, der auch schon 93 Jahre alt ist, wird sie vom 24. bis 26. Juni nach Berlin kommen. In den letzten Jahren hat die Monarchin aus Altersgründen ihr Besuchsprogramm stark reduziert. Die Visite darf als ein Zeichen dafür gewertet werden, wie wichtig London die Beziehungen zu Deutschland sind. „Der Besuch“, sagte der britische Botschafter in Berlin, Sir Simon McDonald, „wird ein unvergessliches Ereignis sein, das die ganze Breite und Tiefe der heutigen Beziehungen zwischen Großbritannien und Deutschland erfasst.“

Dass die Queen sich noch einmal aufmacht, um das Land ihrer Vorfahren aufzusuchen, hat allerdings nicht so sehr persönliche Gründe. Er ist vielmehr politisch motiviert, denn ihren Reiseplan legt die Regierung fest. Und dort hat man entschieden, mit dem wichtigsten Partner in Europa auf Schulterschluss zu gehen. Das wurde schon im letzten Jahr deutlich, als Bundeskanzlerin Angela Merkel zu einem sechsstündigen Arbeitsbesuch in London weilte.

Der 13. Besuch in Deutschland

Deutschland ist angesagt im Königreich. Man bewundert, wie sich die deutsche Wirtschaft in der Rezession behauptet hat, man ist beeindruckt von der Führungsstärke der Kanzlerin in der Euro-Krise. Merkel gilt als die „Eiserne Lady“ auf dem Kontinent, als die wichtigste Politikerin der EU, und kurz vor Weihnachten hatte sie die „Times“ zur Politikerin des Jahres ausgerufen.

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Es ist bereits der 13. Besuch der Queen in Deutschland, siebenmal machte sie dabei Station in Nordrhein-Westfalen. Zuletzt im November 2004, als sie den Düsseldorfer Landtag besichtigte. Gatte Prinz Philip begutachtete derweil das Design Zentrum NRW in der Zeche Zollverein in Essen. Fünf Stunden weilte die Queen damals in der Landeshauptstadt, was die Massen elektrisierte. So standen Tausende Schaulustige an den Straßen und wedelten mit Union-Jack-Fähnchen.

Erster Deutschland-Besuch vor 50 Jahren

Bei ihrer Ansprache im Landtag sprach die Monarchin das Leid an, welches der Zweite Weltkrieg auf beiden Seiten hinterlassen habe. Genauso wies sie aber auf die guten Beziehungen hin, die sich in der Folgezeit zwischen den beiden einstigen Feinden entwickelt hätten.

Bereits bei ihrem ersten Deutschlandbesuch im Mai 1965 begab sich die damals 39-Jährige ins Revier. In Duisburg sah sich die Queen Produktionsanlagen der Mannesmannröhren-Werke an. 120. 000 Duisburger verfolgten den königlichen Tross auf dem Weg zur anschließenden Hafenrundfahrt.

Dortmund durfte sich im royalen Glanz sonnen

Auch Dortmund durfte sich im Mai 1984 im royalen Glanz sonnen. Ganze 40 Stunden besuchte die Queen die seinerzeit dort stationierten Soldaten. 10 .000 Zuschauer wohnten einer Militärparade in den Napier-Kasernen bei und verfolgten die Einweihung einer deutsch-britischen Reithalle für behinderte Kinder in Brackel.

Im März 1991 kehrte sie noch einmal nach Dortmund zurück, um in der Westfalenhalle an einer Wohltätigkeitsveranstaltung für afrikanische Kinder teilzunehmen.