Düsseldorf. Künftig soll es finanzielle Anreize für Rentner geben, die freiwillig länger arbeiten. CDU-Politiker Laumann schwebt eine Erhöhung der Renten-Bezüge vor.

Rentner, die im Alter freiwillig weiterarbeiten, sollen künftig eine höhere Rente erhalten. Der Vorsitzende der CDU-Sozialausschüsse (CDA), Karl-Josef Laumann, kündigte zusätzliche finanzielle Anreize für ein längeres Arbeiten an. „Wir wollen noch in diesem Jahr dafür sorgen, dass der flexible Übergang rentensteigernd wirkt“, sagte Laumann der Funke Mediengruppe. Auch der Chef der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-Jürgen Weise, forderte in der ,Welt’ Anreize für „Arbeitnehmer, die fit sind, freiwillig bis 70 arbeiten zu können“.

Nach geltender Regelung dürfen Rentner zwar neben der Rente unbegrenzt hinzuverdienen, der Arbeitgeber muss aber Rentenbeiträge zahlen, ohne dass dies die Rente des Beschäftigten erhöht. Laumann drängt deshalb auf eine Änderung. „Es muss sich lohnen, dass man für eine höhere Rente länger arbeitet“, sagte das CDU-Präsidiumsmitglied. „Die Spielräume sind da. Eine Erhöhung um einen Entgeltpunkt brächte später 23 Euro mehr Rente im Monat.“

"Falsche Anreize zur Frührente"

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BA-Chef Weise sieht in einer freiwilligen Rente mit 70 auch ein Mittel, den drohenden Fachkräftemangel zu verhindern. Wer auf der einen Seite die abschlagsfreie Rente mit 63 nach 45 Beitragsjahren einführe, müsse auf der anderen Seite Anreize für eine freiwillige Tätigkeit bis 70 schaffen. Bis Ende November gingen bei der Deutschen Rentenversicherung (DRV) rund 186 000 Anträge auf eine Rente mit 63 ein. Das waren aus Sicht der Arbeitgeberverbände deutlich mehr Anträge als erwartet. Die Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) kritisierten die „falschen Anreize zur Frührente“.

CDU-Sozialpolitiker Laumann bemängelte, dass die Wirtschaft Menschen nach dem offiziellen Renteneintritt nur befristet beschäftigt. Auch wundere er sich darüber, dass so viele Beschäftigte so früh wie möglich aus dem Arbeitsleben ausscheiden wollten. „Wir müssen uns fragen, ob wir im Umgang mit älteren Beschäftigten gut aufgestellt sind“, sagte Laumann.

Arbeitszeit an Lebenserwartung anpassen

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Laut einer Umfrage des „Stern“ sorgt sich jeder zweite Arbeitnehmer um seine Rente. Der Freiburger Professor Bernd Raffelhüschen erwartet, dass spätestens 2060 die allgemeine Rente mit 70 notwendig wird. Da sich die Lebenserwartung der Menschen im Schnitt alle 30 Jahre um fünf Jahre verlängere, müsse entsprechend auch die Arbeitszeit angepasst werden.