Düsseldorf. . Nur etwa jeder zehnte Autoaufbruch in NRW wird von der Polizei aufgeklärt. Im Ruhrgebiet fällt die Bilanz noch deutlich schlechter aus.
Nur etwa jeder zehnte Diebstahl an und aus Fahrzeugen in NRW konnte im ersten Halbjahr 2014 aufgeklärt werden. Diese Zahlen nannte jetzt NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD). Im Ruhrgebiet ist die Aufklärungsquote noch deutlich schlechter. Hier kann in vielen Städten nur jeder 20. Aufbruch aufgeklärt werden.
Fest installierte Navigationsgeräte und Airbags sind bei den Diebesbanden besonders beliebt. In der Antwort auf eine CDU-Anfrage erläuterte Jäger die Transportwege der Täter. So werden Hohlräume von Fahrzeugen wie Kotflügelinnenseiten oder der Motorraum als Verstecke genutzt. Andere Täter verschicken ihre Beute mittels Kurierdiensten im Postversand. Auch werden Fahrer von Busunternehmen angeworben, die die Navis in Reisetaschen oder Koffern Richtung Osteuropa transportieren.
Diebestouren
Eine detaillierte Auflistung der Diebestouren am Beispiel des Rhein-Erft-Kreises erlaubt einen Einblick ins Vorgehen der Täter. Besonders beliebt waren hochwertige Fahrzeuge der deutschen Automarken BMW und Mercedes-Benz – gefolgt von Volkswagen und Audi.
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Der Beutewert lag in der Regel pro „Bruch“ bei 2000 bis 4000 Euro. In Einzelfällen gab es bis zu 8000 Euro Beute. Auffällig: Oft fanden die Auf- und Einbrüche nachts in Wohngebieten direkt vor der Haustür der Kfz-Besitzer statt. Meist wurden in einer Nacht an einem Ort gleich mehrere Fahrzeuge „geknackt“ und deren Navis oder Airbags herausgerissen. So wurden in Pulheim im März 2014 innerhalb von drei Nächten insgesamt 13 Autos aufgebrochen – davon elf BMW.
Aufklärungsquote knapp 9,5 Prozent
2014 wurden im Rhein-Erft-Kreis sechs Tatverdächtige ermittelt, denen Serientaten zur Last gelegt werden. Die Tatverdächtigen stammten aus Polen, Litauen und Serbien – bei zwei Tatverdächtigen geht die Polizei von Bandenkriminalität aus, die anderen Verdächtigen handelten als Einzeltäter und begingen auch andere Eigentumsdelikte.
In NRW betrug die Aufklärungsquote bei Diebstählen aus Autos im ersten Halbjahr 2014 knapp 9,5 Prozent. Die höchsten Aufklärungsquoten meldete der Kreis Minden-Lübbecke (53,6%). Im Ruhrgebiet sieht es deutlich schlechter aus: Bochum (5,3%), Dortmund (4,5%), Duisburg (5,9%), Essen (3,4%), Gelsenkirchen (12,6%), Oberhausen (10,4%), Recklinghausen (5,4%), Ennepe-Ruhr-Kreis (2,8%), Kreis Mettmann (10,2%).