Köln. Identifikation weiterer Beteiligter und Aufklärungswille: Der Verdächtige im Missbrauchskomplex Wermelskirchen gibt sich kooperativ. Die Details.

Der Hauptverdächtige im Missbrauchskomplex Wermelskirchen hat nach Angaben seines Verteidigers umfassend bei der Aufklärung geholfen. Er habe die Vorwürfe sehr schnell nach seiner Verhaftung gestanden und weitere Taten über den Haftbefehl hinaus eingeräumt, berichtete der Kölner Rechtsanwalt Christian Lange am Freitag.

Sein Mandant habe auch dabei geholfen, andere Personen, mit denen er Kontakt hatte, zu identifizieren. Im Februar habe der 44-Jährige sich vier Tage lang vernehmen lassen. Damit habe er die Ermittlungen der Polizei unterstützt und bei der Aufklärung von Fällen über seine eigene Verantwortung hinaus geholfen.

Missbrauchskomplex Wermelskirchen: Frau und Familie ohne Verdacht

Er gehe davon aus, dass die Mitarbeit seines Mandanten ein wesentlicher Beitrag zu den Ermittlungserfolgen sei, so der Anwalt. Sein Mandant habe kleine Kinder sexuell missbraucht. „Dafür verantwortet er sich und er weiß, dass ihn zu Recht eine lange Freiheitsstrafe erwartet.“

Der Wermelskirchener „setze alles nur mögliche daran zu verhindern, dass jemals wieder von ihm die Gefahr solcher und ähnlicher Straftaten ausgeht“. Dazu zähle, dass er durch seine Mithilfe alle Brücken in die Szene abbreche und sich um eine Therapie bemühe.

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Seine Ehefrau und seine Familie seien von der Festnahme und den Vorwürfen völlig überrascht worden. Sie hätten keinerlei Ahnung gehabt und befänden sich nun ohne eigene Schuld in einer äußerst schwierigen Situation. Der Anwalt bat die Journalisten, nicht über die Familienangehörigen zu berichten und nicht Kontakt zu ihnen zu suchen. Zum Thema: Missbrauchsbeauftragte – Claus will Stimme der Opfer sein

Ermittler zum Missbrauchskomplex Wermelskirchen: Bilder und Videos „unvorstellbarer Brutalität“

Der neue Missbrauchskomplex von Wermelskirchen hat nach Angaben der Ermittler eine Dimension an Brutalität, die die anderer Komplexe übersteigt. Der Hauptbeschuldigte habe im Internet seine Dienste als Babysitter angeboten und sich so seinen Opfern nähern können. Mit Dutzenden weiteren Männern habe er zudem kinderpornografische Bilder und Videos „unvorstellbarer Brutalität“ getauscht.

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Bislang seien 73 Verdächtige und 33 Opfer identifiziert worden, hatten die Ermittler am Montag berichtet. Das jüngste Kind sei einen Monat alt gewesen. Der nicht vorbestrafte 44-Jährige soll im Großraum Köln selbst zwölf Kinder - zehn Jungen und zwei Mädchen - missbraucht haben. Ihm werden bislang 18 Missbrauchstaten zugerechnet. (dpa)