Bielefeld. Die Staatsanwaltschaft Bielefeld hat gegen einen ehemaligen Manager eines Tochterunternehmens der Tönnies-Gruppe Anklage erhoben. Ein Sprecher der Behörde bestätigte dies am Dienstag.

Der Ex-Manager eines Tochterunternehmens der Fleischverarbeitungsfirma Tönnies muss sich wegen Steuerhinterziehung vor dem Amtsgericht Bielefeld verantworten. Die Staatsanwaltschaft habe Anklage erhoben, bestätigte ein Sprecher am Dienstag einen entsprechenden Bericht des "Westfalen-Blatts".

Der 57-jährige Ex-Manager des Schlachtbetriebes Weidemark im niedersächsischen Sögel wurde nach Angaben der Staatsanwaltschaft bereits wegen Bestechlichkeit im geschäftlichen Verkehr zu einem Jahr mit Bewährung verurteilt. Die ihm durch Korruption entstandenen Vorteile soll er nicht versteuert haben.

780.000 Euro kassiert

Laut "Westfalen-Blatt" soll der Angeklagte rund 780.000 Euro dafür kassiert haben, dass er bestimmte Subunternehmen beschäftigte. Der Zeitung zufolge lösten Aussagen des Ex-Weidemark-Geschäftsführers zudem Ermittlungen gegen Verantwortliche der Tönnies-Gruppe wegen Betrugs, Schwarzarbeit und Korruption aus. In dem Fall ermittelt die Staatsanwaltschaft Bochum demnach gegen 50 Beschuldigte.

Die Fleischverarbeitungsfirma Tönnies im nordrhein-westfälischen Rheda-Wiedenbrück war erst im September vergangenen Jahres in die Schlagzeilen geraten. Wegen Verstößen gegen den Datenschutz musste das Unternehmen ein Bußgeld in Höhe von 80.000 Euro zahlen. Grund dafür waren Videoüberwachungen von Mitarbeitern unter anderem in Umkleideräumen, die durch einen Fernsehreport bekanntwurden. (ddp)