Köln. .
Nachdem zwei Menschen bei einer Schießerei in Köln ums Leben gekommen sind, fahndet die Polizei jetzt nach dem Ex-Freund der erschossenen Frau. Der mutmaßliche Täter ist auf der Flucht und möglicherweise noch bewaffnet.
Bei einer Schießerei im Kölner Stadtteil Braunsfeld sind eine 29-jährige Frau und ihr 34-jähriger Arbeitskollege ums Leben gekommen. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, wurden beide am Montagabend auf offener Straße niedergeschossen. Unter dringendem Tatverdacht steht der 41-jährige Ex-Freund der getöteten Frau. Nach ihm wird mit einem Haftbefehl wegen zweifachen Mordes gefahndet.
Die Tat ereignete sich in der Nähe der Zentrale der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB). Mitarbeiter des Verkehrsunternehmen sowie Angestellte eines Hotels hatten die Schüsse gehört und die Polizei alarmiert. Die Frau starb den Angaben zufolge noch im Rettungswagen, der Mann erlag am späteren Abend trotz einer Notoperation seinen Verletzungen.
Ex-Freund des Opfers wegen Gewalttätigkeit bekannt
Zeugen hatten beobachtet, dass der Schütze zunächst zu Fuß flüchtete. Anschließend fuhr er mit dem Fahrzeug einer Autoverleihfirma davon. Noch in der Nacht durchsuchten Spezialeinheiten mehrere mögliche Anlaufadressen des Mannes. Er befindet sich weiter auf der Flucht und ist möglicherweise noch bewaffnet.
Ersten Ermittlungen zufolge hatte die Getötete eine inzwischen beendete Beziehung zu dem Familienvater. Am vergangenen Donnerstag war die 29-Jährige auf einer Polizeiwache erschienen, um sich wegen der gewaltsamen Übergriffe ihres Ex-Freundes beraten zu lassen. Ihren Angaben zufolge war sie am 12. November von dem 41-Jährigen mit einen Stock geschlagen worden.
Mutmaßlicher Schütze hat Opfer bereits vor der Tat bedroht
Die Polizeibeamten nahmen eine Strafanzeige wegen gefährlicher Körperverletzung auf und rieten der Frau, umgehend beim Amtsgericht eine Verfügung nach dem Gewaltschutzgesetz zu erwirken. Dies habe die Frau auch gemacht. Ihrer eigenen Einschätzung nach schloss sie damals eine weitere Eskalation der Gewalt durch den Tatverdächtigen aus.
Noch am selben Abend hatte der mutmaßliche Täter die 29-Jährige sowie ihren jetzt getöteten Kollegen an ihrer Arbeitsstätte abgefangen. Nachdem der 41-Jährige handgreiflich geworden war, hatte der 34-Jährige die Polizei alarmiert. Die Beamten erteilten dem 41-Jährigen einen Platzverweis. Am Montagabend ereignete sich dann an gleicher Stelle der Doppelmord. (dapd)