Bratislava. .

Ein bewaffneter Mann hat in der slowakischen Hauptstadt Bratislava sieben Menschen getötet. 15 weitere wurden verletzt. Ein rassistischer Hintergrund für den Amoklauf gilt als unwahrscheinlich.

Ein Amokläufer hat in der slowakischen Hauptstadt Bratislava sieben Menschen getötet und 15 weitere verletzt. Der etwa 50-jährige Mann habe am Montagmorgen im sonst ruhigen Stadtteil Devinska Nova Ves in einem Haus fünf Menschen und draußen zwei weitere Menschen erschossen, erklärten die Behörden. Als der mit einem Sturmgewehr bewaffnete Täter von der Polizei umzingelt gewesen sei, habe er Selbstmord begangen.

Die Polizei hatte zunächst von sechs Getöteten gesprochen. Innenminister Daniel Lipsic teilte später mit, dass der Täter auch eine 52-jährige Frau auf einem Balkon erschossen habe, wahrscheinlich zufällig.

Amokläufer „schoss auf alles, was sich bewegte“

Laut Polizeichef Jaroslav Spisiak hatte der Amokläufer zunächst vier Frauen und einen Mann in einer Wohnung getötet. Vor dem Haus habe er einen weiteren Mann erschossen wurde, der zur selben Roma-Familie wie die ersten fünf Todesopfer gehört habe. Innenminister Lipsic bezeichnete einen rassistischen Hintergrund als unwahrscheinlich.

Der Amokläufer „schoss auf alles, was sich bewegte“, sagte Spisiak. Der Täter hatte demnach ein Sturmgewehr mit acht vollen Magazinen sowie zwei Handwaffen mit mehreren Magazinen dabei. Als der etwa 50-Jährige schließlich von Polizisten umzingelt gewesen sei, „hatte er keine andere Wahl als sich selbst umzubringen“.

Vergangenheit des Angreifers unklar

Eine Erzieherin aus einem nahe gelegenen Kindergarten sagte der Nachrichtenagentur AFP, sie habe einen älteren Mann mit einer Automatikwaffe gesehen. Als ein verletzter Roma aus einem Haus gestürzt sei, in dem seine Familie lebte, habe der Amokläufer „noch zwei oder drei Mal“ auf den bereits am Boden liegenden Mann geschossen, sagte Marta Vozbranukova.

15 Menschen seien von dem Amokläufer verletzt worden, darunter ein dreijähriges Kind, sagte die Sprecherin der Rettungsdienste, Dominika Sulkova. Gesundheitsminister Ivan Uhliarik teilte mit, 13 Verletzte würden noch im Krankenhaus behandelt. Vier von ihnen befänden sich in einem ernsten Zustand.

Die Zeitung „SME“ veröffentlichte ein Bild von einem grauhaarigen Mann in Jeansjacke und mit einem Sturmgewehr. Zunächst hatte sie auf ihrer Website berichtet, der Täter sei ein 15-jähriger Drogensüchtiger. Später schrieb „SME“, der Täter sei ein ehemaliger Soldat gewesen. Innenminister Lipsic erklärte, es bestehe möglicherweise ein Zusammenhang zwischen der Vergangenheit des Angreifers und der Tatsache, dass das Haus, in dem er um sich schoss, vorwiegend von Soldaten bewohnt werde. (afp)