witten. . Nach dem tödlichen Messerstich in den Hals eines Syrers (18) sitzt der tatverdächtige 25-Jährige weiter in U-Haft. Er soll bald angeklagt werden.

Der 25-jährige, der Anfang April einen jungen Syrer (18) in Annen erstochen haben soll, muss vermutlich bis zur Erhebung der Anklage wegen Totschlags in Untersuchungshaft bleiben.

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Da es sich um ein Kapitalverbrechen handelt, sehen weder Gericht noch Staatsanwaltschaft einen Grund, den Mann vorläufig auf freien Fuß zu setzen. Er hatte sich am 9. April mit seinem Verteidiger gestellt – einen Tag nach der Bluttat auf der Annenstraße. In der Nacht zum Sonntag (8. April) war der Syrer auf offener Straße getötet worden. Er starb noch an Ort und Stelle an einer Stichwunde in den Hals.

Dass sich der Flüchtling und der Deutsche nicht zuletzt um eine Wodkaflasche gestritten haben, bestätigte jetzt noch einmal der ermittelnde Staatsanwalt Michael Nogaj (62) auf Anfrage. Von einem „tragenden Tatmotiv“ mochte er aber nicht sprechen. Es habe eben einen Streit gegeben, „wie das so ist, wenn junge Männer nachts aneinandergeraten“. Trotz des Wodka-Streits sollen aber weder der Tatverdächtige noch das Opfer betrunken gewesen sein. Nogaj: „Der Verdächtige hat die Flasche nicht leer getrunken.“

Gutachten zur Schuldfähigkeit

Dass nun ein Gutachten zur Schuldfähigkeit des mutmaßlichen Täters erstellt wird, sei Routine, betont der Staatsanwalt. Er geht davon aus, dass es auf eine Anklage wegen Totschlags hinausläuft – voraussichtlich noch vor den Sommerferien, wenn das Gutachten rechtzeitig fertig ist. Unterdessen hüllt sich der 25-jährige Tatverdächtige in Schweigen.

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Die Annenstraße in Witten musste am Sonntag (8.4.) gesperrt werden.
Von Jürgen Augstein-Peschel & Johannes Pusch

Der Tod hatte großes Entsetzen und Anteilnahme in der Wittener Bevölkerung ausgelöst. Vor allem Jugendliche legten am Tatort, wo der Flüchtling namens Ahmed auch starb, Blumen nieder und erinnerten mit Fotos und Geschriebenem an den jungen Syrer. Er war 2015 nach Deutschland gekommen, offenbar mit zwei Brüdern, und lebte in einer Wohnung in der Innenstadt.

Die Nachricht von seinem Tod erreichte die Mutter in der Heimat. Zur Beerdigung ihres Sohnes in Witten soll sie es nicht mehr rechtzeitig geschafft haben.