Laufen. Nach einem Konzert in einer bayerischen Diskothek soll der Rapper Kollegah einen Gast wegen einer Beleidigung gegen den Kopf geschlagen haben. Nun muss er sich wegen schwerer Körperverletzung vor dem Amtsgericht Laufen verantworten. Das Urteil soll am 12. November verkündet werden.

Der Deutsch-Rapper "Kollegah", bürgerlich Felix Antoine Blume, steht seit Montag laut Anklage wegen gefährlicher Körperverletzung vor dem Amtsgericht Laufen im Berchtesgadener Land. Dem 30-Jährigen wird vorgeworfen, einen Mann nach einem Konzert in einer Diskothek zusammengeschlagen zu haben.

In der Nacht zum 30. Juni 2013 trat Kollegah mit einem anderen Rapper und begleitet von seinem Bodyguard in einem Nachtklub im oberbayerischen Freilassing auf. Ein Gast soll nach dem Auftritt die Worte "Du Hurensohn" in Richtung des Künstlers und seinen Begleitern gerufen haben. Als Reaktion darauf sollen die Drei einen Mann mit Fäusten auf den Kopf geschlagen haben, als er zu Boden gingen hätten sie noch weiter auf das Opfer eingetreten.

Als ein Freund ihm zu Hilfe kam, schlug das Trio auch auf ihn ein. Der Mann erlitt eine Platzwunde und Prellungen, der Helfer trug ein gebrochenes Nasenbein davon. Laut Staatsanwaltschaft handelt es sich bei dem Opfer allerdings nicht um die Person, die die Beleidigungen ausgesprochen hat.

Zwei Prozesstage angesetzt

Der Prozess soll zwei Tage dauern, in denen mehrere Zeugen angehört werden. Beim Prozessauftakt schwiegen die drei Angeklagten, die beiden Opfer und zwei weitere Zeugen bestätigten allerdings die Anklage zu Lasten des Rappers. Dessen Anwälte beklagten allerdings etliche Widersprüche zwischen den Aussagen und der Anklageschrift.

Das finale Urteil soll am 12. November verkündet werden, doch schon heute wurden die zwei Mitangeklagten auf Grund von nur geringer Schuld freigesprochen. Ob der Hauptangeklagte Kollegah im Falle eines Geständnisses auf einen Einigungsvorschlag des Gerichts eingeht, ist offen. Der Rapper wäre demnach einer sechsmonatige Bewährungsstrafe ausgesetzt und müsste eine Geldstrafe von 5000 Euro zahlen.

Kollegahs Album "King", das am 9. Mai dieses Jahres erschien, landete an der Spitze der deutschsprachigen Charts. Zur Zeit tourt er mit seinen Songs durch Deutschland, Österreich, Luxemburg und die Schweiz. (dpa)