Die Zeus-Reporter Hannah Hopert und Hakan Aktas haben sich mit einem Phänomen der Jugend-Kultur auseinandergesetzt: Gangster-Rap. Während Eltern Sturm laufen und ihren Nachwuchs lieber andere Musik hören sehen wollen, eifern Jugendliche ihren Vorbildern nach. Ein Kommentar.
Kollegah, Farid Bang, Haftbefehl und Co. – für die Jugend keine unbekannten Namen. Die Gangsterrapper erreichen bei uns Kultstatus, aber ist die provokante und aggressive Straßenmusik wirklich eine Gefährdung für uns Hörer?
Manche behaupten, Gangster-Rap sei homophob und frauenfeindlich wie eine Textstelle aus dem Song „Meine Lady“ von Kollegah zeigt: „denn so ne Südländerin ist für gewöhnlich frech, doch nach einer Schelle mit der Rückhand ist sie höflich, nett und brav.“ Auch Drogen verherrlichende Textpassagen sind nicht von der Hand zu weisen. Andere jedoch meinen, diese Musikrichtung helfe ihnen dabei, ihre Aggressionen zu kontrollieren, sie gebe ihnen eine Möglichkeit, ihrer Wut freien Lauf zu lassen und sie nicht gegen Mitmenschen zu richten.
Gangster-Rap wird auch von vielen Eltern kritisch gesehen. Dennoch findet er immer mehr Anhänger, wie das neue Album „King“ von Kollegah beweist. Bereits drei Tage nach Veröffentlichung erreichte es Goldstatus. Der Großteil der Käufer sind Jugendliche. Warum sind wir von diesem verrufenen Genre fasziniert?
Viele Jugendliche mit Migrationshintergrund fühlen sich angesprochen. Auch Kinder aus sozial schwächeren Familien. Viele wollen ihren Vorbildern nacheifern. „Wegen euch bin ich von Drogen weggekommen und habe wieder mit dem Trainieren angefangen“ schreibt ein Facebook-Nutzer dem Rapper Majoe. Hat Gangster-Rap nur Schattenseiten?
„Generation Bushido“ titelte die Bild-Zeitung. Viele Leute sind der Meinung, dass diese Art von Musik die Jugend „vergiftet“. Aggressive und frauenfeindliche Texte sollen gerade Jungen zu Gewalttaten anstiften oder dazu bringen Frauen als minderwertig anzusehen, trotzdem hören auch immer mehr Mädchen Gangster-Rap.
Es gibt noch andere Faktoren wie Pornografie und Horrorfilme, die im Internet frei zugänglich sind. Wir werden durch viele Dinge beeinflusst, dabei ist Gangster-Rap nicht das Schlimmste. Das Genre wird immer ein Dorn im Auge einiger Leute sein.
Wir kommen zu dem Schluss, dass Gangster-Rap zwar keine Musikrichtung ist, die man seinen Eltern präsentieren sollte, dennoch gibt es Dinge, die uns mehr beeinflussen.
Hannah Hopert und Hakan Aktas, 8b, Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium, Gelsenkirchen