Düsseldorf/Oberhausen. . Es gibt viele gute Gründe, sich auf den Herbst zu freuen. Entspannte Abende auf dem Sofa etwa oder eine Mode, die das alles lässig mitmacht. Norweger-Pullis, Western-Look oder riesige Strickjacken à la Großpapa. Ein Überblick über die Trends.

Es gibt viele gute Gründe, sich auf die kommenden Monate zu freuen. Ausgiebige Spaziergänge durch raschelndes Herbstlaub, Kürbissuppe, entspannte Abende auf dem Sofa und eine Mode, die das alles lässig mitmacht. Norweger-Pullis, Western-Look oder riesige Strickjacken à la Großpapa. Ein Blick auf die aktuellen Trends macht deutlich, dass dieser Herbst behaglich wird.

Die Besonderheiten

„Alles geht, nichts muss“, weiß Trendscout und Modeexpertin Sabina Zinnel, die mit ihrer Agentur Contrendz (www.contrendz.de) Firmen ins Teleshopping begleitet. „Trendige Lagenlooks mit verspielten Spitzendetails treffen auf Used-Jeans und Ajour-Stickereien“, sagt Zinnel. „Figurfreundliche Oberteile in allen Längen mit markanten Schulterpartien, die die Taille in Szene setzen, sind ebenso hip, wie lässige Fake Fur Longhair-Westen.“

Gute Nachrichten gibt es auch für Couch-Potatoes. Jogginghosen werden ausgehfein. Kombiniert mit einem klassischen Blazer entsteht ein selbstbewusster und entspannter Work-Life-Balance-Look. „Eine coole Lederjacke macht die Hosen zu einem echten Hingucker“, schwärmt Zinnel.

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Der Hosenrock, im Fashionjargon „Culottes“ genannt, ist zurück. Wer hätte das gedacht? Ein eher schwieriges Modekapitel der 90er-Jahre mausert sich zum spannenden Teil der Gegenwart. Mit leger-voluminösem Bein ist den Designern ein komfortabler Gegenentwurf zum sexy Bleistiftrock gelungen. Die richtigen Kombipartner sind ausschlaggebend für perfekt in Szene gesetzte Proportionen.

Wie es geht, weiß Jana Januschewski-Moze. In ihrem Atelier in Oberhausen entwirft die diplomierte Modedesignerin außergewöhnliche Kollektionen für ihr Label „JotJot Fashion“ (www.jotjot-mode.de). „Trage, was Du bist“ lautet die inspirierende Modemaxime von JotJot.

„Culottes mit hoher Taille zaubern eine schöne Kontur, vorausgesetzt, der Blick auf die Körpermitte bleibt frei. Legere Shirts oder Blusen, die in den Bund gehören oder auch süße Kurzpullis machen die modische Aussage vollkommen“, empfiehlt Januschewski-Moze. Wer es noch figurbetonter mag, trägt körpernahe Jeggins. „Mit denen kann man sich nett verpacken und wirkt, dank des hohen Elasthananteils, zwei bis drei Kilo schlanker“, sagt die Designerin.

Materialien

Der Herbst geht auf Kuschelkurs. Übergroße Strickjacken und Norweger-Pullis in typischem Rautendesign aus Wolle, Mohair, Cashmere & Co. verleihen lässigen Hosen bequemen Chic. Sneakers, Ballerinas oder Bikerboots machen den Look rund. Wem das zu konventionell ist, der setzt ein grobgestricktes Statement und schlüpft buntbesockt in luftige Sandalen.

Farben

Die Farbpalette gestaltet sich vielfältiger denn je. Fröhliches Pink, leidenschaftliches Rot und strahlendes Sonnengelb als Farbtherapie gegen drohenden Winterblues. Miteinander kombiniert, verwandeln Knallfarben den Körper in eine Leinwand der Lebensfreude. Um sich behutsam an die prominenten Farben heranzutasten, eignen sich klassische Basics in schmeichelnden Natur- und Grautönen.

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Wer es weniger expressiv mag, verlässt sich auf die klassischen Herbst-Wintertöne, empfiehlt Sabina Zinnel. „Schwarz, Winterweiß, Flanellgrau und Imperialblau werden über Sorbetfarben wie Wild Rose, Herbstzeitflieder und Mint abgerundet.“

Westernstil

Leder, Fransen und Fellstiefel machen aus jeder Vorstadtlady ein Cowgirl mit der Lizenz zur Lässigkeit. Flauschiger Grobstrickpulli zum duftigen-leichten Seidenrock in Midilänge oder eine knackige Lederhose zum bodenständigen Jeanshemd. Dieser Look lebt von wertigen Kontrasten. Accessoires spielen ebenfalls eine prominente Rolle. Markanter Silberschmuck und Leder, opulent mit Türkisen veredelt, schmücken Taille, Hals und Handgelenke.

Ethno

Afrika, Arabien und Asien. Multikulturelle Ethnomuster entführen uns in eine sinnliche Welt modischer Möglichkeiten. Aztekische Dessins treffen auf Poetisch-Florales und wilden Animalprint, harmonisch vereint durch sanfte Farbgebungen. Orange, Azurblau und Jadegrün etwa setzen starke aber niemals aufdringliche Akzente.

Ein klassisch geschnittener Hosenanzug im Allover-Ethnoprint? „Das trägt man jetzt ganz selbstverständlich auf den Straßen von New York“, begeistert sich Jana Januschewski-Moze für das reizvolle Spiel mit den Gegensätzen.

Und was tragen die Männer?

Für den Mann wird die Mode wieder geradliniger. Die Designer setzen auf klassische Eleganz. Erdige Töne, Grau, Pastelltöne und klares Schwarz-Weiß dominieren bei den Farben. Dazu finden sich klassische Muster wie Jacquard, schwarz-weißes Karo oder Hahnentritt. Und: Pullover mit rundem Ausschnitt oder Rollkragen sind wieder da.