Eutin/Malente. Eine Jugendliche hätte die Nadel schon beinahe verschluckt: Eine versteckte Nähnadel hätte für die 17-Jährige fatal enden können. Jetzt ermittelt die Polizei in Lübeck. In gut 20 Fällen tauchten die Nadeln in Hackfleisch in Supermärkten in Schleswig-Holstein auf. Eine Tatverdächtige gibt es bereits.

In Supermärkten in Schleswig-Holstein sind seit Oktober 2013 Fleischpackungen mit versteckten Nähnadeln aufgetaucht. Nach dem jüngsten Fund in der vergangenen Woche in Eutin fahnden die Lübecker Polizei und Staatsanwaltschaft mit Fotos nach einer Tatverdächtigen. Ermittelt werde in mehr als 20 Fällen, einer davon in Malente, die übrigen in Eutin, sagte eine Polizeisprecherin. Eine Frau habe sich beim Verarbeiten von Hackfleisch leicht an der Hand verletzt, eine 17-Jährige habe beim Essen von gebratenem Hack gerade noch rechtzeitig eine Nadel im Mund bemerkt.

Nach der Veröffentlichung der Bilder aus einer Überwachungskamera seien bereits erste Hinweise auf die mögliche Identität der Frau eingegangen, sagte die Sprecherin am Sonntag. Die Fotos zeigen eine dunkelhaarige Frau im Alter von 45 bis 50 Jahren, die sich am vergangenen Montag in einem Verbrauchermarkt in Eutin aufhielt.

Noch keine Motive bekannt

Nach dieser Verdächtigen fahndet die Polizei Lübeck. Die Aufnahme stammt aus einer Überwachungskamera in einem Supermarkt.
Nach dieser Verdächtigen fahndet die Polizei Lübeck. Die Aufnahme stammt aus einer Überwachungskamera in einem Supermarkt. © Polizei Lübeck

Es sei keine bestimmte Supermarktkette betroffen. "Wir haben eine bunte Mischung", sagte die Sprecherin. Die Nadeln hätten in Hackfleisch und Fleischstücken gesteckt. Zu den Motiven für die Tat ließe sich zum jetzigen Zeitpunkt keine Aussage machen, sagte die Sprecherin. Die Kriminalpolizei bittet Zeugen weiterhin um Hinweise. (dpa)