Mülheim. . Innerhalb weniger Tage kam es in Mülheim-Speldorf zu drei Trickbetrügereien, bei denen ältere Menschen um Geld und Wertgegenstände gebracht wurden. Die Polizei rät den Opfern jetzt, sich möglichst schnell zu melden, damit eine Fahnung erfolgreich sein kann.

Zum dritten Mal innerhalb weniger Tage schlugen Trickbetrüger in Speldorf zu. Dort erbeuteten die Täter Geld und Schmuck älterer Menschen. Ihre Masche: Als Techniker oder Wasserwerker getarnt, verschaffen sie sich Zugang zu den Wohnungen, um dann unbemerkt Wertgegenstände zu stehlen. In den vergangenen Tagen kam es im Stadtteil zudem zu einem gelungenen und zwei versuchten Einbrüchen. Die Polizei setzt daher bei solchen Brennpunkten verstärkt auf Kontrollen.

Vergangenen Mittwoch gegen 12 Uhr gelang es zwei falschen Telekom-Technikern in die Wohnung einer Speldorfer Seniorin zu gelangen. Nahe des ehemaligen Fußballplatzes am Blötter Weg lenkte einer der Männer die alte Dame ab, während sein Komplize die Wohnung durchsuchte. Erst als die Männer wieder gegangen waren, stellte die ältere Dame den Diebstahl des Familienschmucks fest.

Kurz vor 17 Uhr kam es am selben Tag auch im Dichterviertel in Eppinghofen zu einem Trickbetrug. In beiden Fällen sucht die Polizei nach Hinweisen.

Telekom-Masche ist nur eine von vielen

„Die Telekom-Masche ist nur eine von vielen“, weiß Polizeisprecher Lars Lindemann. Seit vielen Jahren bleibe die Anzahl der Trickbetrügereien konstant, so die Erfahrung der Polizei Essen/Mülheim. Vor kurzem erst sei ein größerer Enkeltrick-Betrüger-Ring in Hamburg hochgenommen worden. „Das hat sich gleich bei uns bemerkbar gemacht, da es weniger Fälle gab.“ Doch schon nach kurzer Zeit häuften sich die Anzeigen wieder.

Die Polizei sucht Zeugen

In Speldorf trugen die Täter dunkle Arbeitskleidung und waren ca. 40 J. alt. Einer der Männer hatte eine stabile Figur und graue Haare. Die Täterin in Eppinghofen war ca. 20 J. alt, 1,50 m groß und hatte schwarze Haare. Hinweise:0201- 8290.

Lars Lindemann rät, stets Termine mit Technikern oder Handwerkern auszumachen, im Zweifel Dritte hinzuzuziehen. Und: „Im Telefonbuch nie den kompletten Vornamen angeben.“ Denn die Täter haben es besonders auf Senioren abgesehen.

Um die Täter schnappen zu können, sei es enorm wichtig, dass die Geschädigten sich möglichst schnell bei der Polizei melden. „Das erhöht die Chance auf eine erfolgreiche Fahndung.“ Werden Schwerpunkte der Straftaten – wie jetzt in Speldorf – festgestellt, setzten die Beamten auf Zivilstreifen und Schwerpunkt-Kontrollen in dem Bereich. Sind gut situierte Stadtteile denn besonders gefährdet? „Nein“, sagt Lars Lindemann. „Die Täter sind gut organisiert und wechseln die Stadtteile sehr flexibel.“

Jedoch sei festzustellen, dass deutlich mehr Taten unvollendet bleiben, als dass sie zum Erfolg führen. „Wenn medial berichtet wird, sind die Menschen sensibilisiert.“