Aachen. Wegen rassistischer Parolen und Hakenkreuz-Schmierereien wurde ein Aachener Polizeianwärter vom Dienst suspendiert. Ziel seiner Mobbing-Attacken war eine Studienkollegin. Er soll sie auch in Sozialen Netzwerken regelmäßig beleidigt haben. Möglicherweise müssen weitere Anwärter suspendiert werden.
Wegen beleidigender und rassistischer Äußerungen gegenüber einer Studienkollegin hat der Aachener Polizeipräsident einen Polizeianwärter vom Dienst suspendiert. Der beschuldigte Anwärter soll eine Kollegin aus seinem Studienkurs vielfach mit fremdenfeindlichen Äußerungen sowohl direkt als auch in sozialen Medien beleidigt und gemobbt haben, berichtete die Polizei Aachen am Mittwoch.
"Darüber hinaus ritzte er ein Hakenkreuz in den Textmarker seiner Kommilitonin", hieß es in einer Mitteilung. Ob noch weitere Anwärter suspendiert werden, ist noch offen. Ein Polizeianwärter aus dem gemeinsamen Kurs habe die mutmaßliche Straftat angezeigt. Eine Ermittlungskommission soll den Vorfall nun aufklären. Ein Entlassungsverfahren sei eingeleitet worden.
Zweifel an mehreren Polizei-Anwärtern
In Sozialen Medien seien Fotos und Texte mit menschenverachtenden, fremdenfeindlichen und rechtsextremistischen Inhalten gepostet worden. "Dies begründet Zweifel an der charakterlichen Eignung einiger Polizeianwärter", erklärte Polizeipräsident Dirk Weinspach. "Deshalb prüfe ich, ob die Voraussetzungen für weitere Suspendierungen innerhalb dieses Kurses vorliegen - unabhängig von der strafrechtlichen Relevanz."
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Das Polizeipräsidium Aachen ist als Ausbildungsbehörde zuständig für über einhundert Polizeianwärter. Sie waren im September 2013 eingestellt worden und haben mit einem Studium an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung am Standort Köln begonnen. Der betroffene Kurs besteht aus Polizeianwärtern der Behörden Aachen, Bonn und Köln. (dpa/lnw)