Düsseldorf. . Die neue Schuhmode wird in der Saison Herbst/Winter 2014/15 von der Vielfalt und von dunklen Tönen bestimmt. Blockabsätze treffen spitze Leisten, Metallic glänzt zu Schwarz. Die neuen Modelle sollen edel, zumindest aber gepflegt aussehen. Ausgetretene Latschen sind von den Laufstegen verschwunden.

Jetzt, zum Herbst, ist einiges erlaubt. Sogar das Schwarzsehen. Allerdings nur in der Mode, genauer: in der Schuhmode. Die düsterste aller Farben taucht in den Schuhgeschäften auf – dort trifft sie ihre dunkle Verwandtschaft. Nachtblau, Dunkelbraun, Burgundrot und Anthrazit. Liebe Damen, es gibt ein wichtiges Argument, den Bestand im Schuhschrank nun zu aktualisieren: Die neue Schuhmode muss etwas hermachen, sie sollte edel, zumindest aber gepflegt aussehen. Ausgelatschte oder auf ausgelatscht getrimmte Treter sind passé. Das sieht man dort, wo sich die Modewelt trifft. Beispielsweise auf der großen Schuhmesse GDS in Düsseldorf.

Die Farben

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Freunde der Nacht werden ihren Spaß haben. Und viele andere, die sich an grellen Farben sattgesehen haben, ebenfalls. Black is back! Schwarz ist wieder da! „Es ist sicher nicht die neueste Erfindung, aber die Farbe der Saison“, sagt Claudia Schulz vom Deutschen Schuhinstitut. Wer mit purem Schwarz und den vielen dunklen Schattierungen gar nichts anfangen kann, der sollte in diesem Herbst/Winter zu pudrigem Grau, Khaki, Rosé- und Beerentönen greifen und liegt auch damit nicht daneben. Und noch etwas: Bei all dem Hang zur Dunkelheit, bleiben immerhin Farbspritzer erlaubt.

Die Materialien

Spätestens an dieser Stelle wird klar, dass Schwarz nicht unbedingt schlicht bedeuten muss. „Wir werden viel Glanz sehen“, sagt Schulz. Dekorative Elemente wie Pailletten, Swarovski-Steine, Ketten, Zipper oder Schnallen strahlen eine coole Eleganz aus. Drama, Baby! In Form von Python-Leder oder in der gesteppten Variante im Chanel-Stil wird’s noch abwechslungsreicher. Oder auch im Materialmix. Schweres Nappaleder bändelt mit Stretch- oder High-Tech-Elementen an.

Die Formen

„Die Leisten sind jetzt grundsätzlich schmaler und schlanker. Vorbei ist die Zeit des ewig Runden“, so die Trendexpertin. Doch das ist nur eine Facette. Direkt aus London erreicht uns der Cut-Out-Stil, das heißt: an den Seiten oder am Schaft bleiben Lücken. In etwa muss man sich das so wie eine Mischung aus Sandale und Stiefelette vorstellen, was vor allem für die Übergangszeit zwischen Spätsommer und Winter interessant sein könnte.

„Und Blockabsätze sind stark im Kommen“, beobachtet die Frau, die schon von Berufs wegen versessen auf Schuhe sein muss. Oder auch Profilsohlen, damit wir unsere Bodenhaftung nicht verlieren und sicher durch Schnee und Eis kommen. Griffig, stylish, rutschfest. Besonders trendy: die Kombi aus femininem spitzen Leisten und klobigem XXL-Absatz. Gegensätze ziehen uns an.

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Die Modelle

Einige werden wir glatt übers Knie legen: Langschaftstiefel sind frisch in den Läden eingetroffen. „Sehr wertig sind diese gemacht“, sagt Claudia Schulz. Grundsätzlich kommen Stiefel jetzt ohne viel Schnickschnack aus, sie sind klassisch geschnitten. Wer sich an die langen Modelle wagt, die bis zum Knie oder darüber hinaus gehen, dem rät die Fachfrau zum gesellschaftsfähigen Modell in Schwarz und mit flachem Absatz, „andere Stiefel dürfen gerne braun sein“. Auch Chelsea-Boots, diese (über-) knöchelhohen Stiefeletten mit dem Stretcheinsatz und der flachen Sohle, bleiben treue Begleiter im Herbst/Winter 2014/15. Und der Einfluss der Musikszene ist unübersehbar: Rock und Punk. Ein schwarz-rotes Karo auf Hemden wird kombiniert zu engen Hosen und Boots – im Bikerstil oder gesteppt. „Come as you are. Kurt Cobain lässt grüßen“ – die Frau vom Schuhinstitut erinnert an den Nirvana-Sänger und seinen Grunge-Stil.

Was ist mit Turnschuhen?

Was für eine Frage. Natürlich bleiben die bequemen Sneakers auch in der kälteren Jahreszeit ein Dauer(b)renner. Gerne mit Lack- oder Metallic-Elementen oder aus Mesh-Material, also einem Netzstoff, wie er beispielsweise von den Turnschuhen aus der Nike Free-Serie bekannt ist.

Die größten Fehler

Da fallen der Expertin drei Trends von gestern ein: Der Used-Look, also auf alt getrimmt. Pastelltöne – „eher etwas für den Sommer“. Und ein Nieten-Überdreh am Fuß.

Und für die Herren?

Sie werden wieder einmal ab ins Boots-Camp geschickt. Boots, so weit das Auge reicht. Knöchelhohe Modelle sind im Herbst und Winter schick. Im Chelsea-Stil mit farbigem Stretch-Einsatz und etwas feiner geschnitten. Oder Brogue-Modelle mit Lochverzierungen am Schaft, gerne in Verbindung mit einer zweifarbigen Sohle, „das kommt dann jünger rüber“. Wer es derber mag, der wird eine große Auswahl an Schnürschuhen mit Profilsohlen finden. Und, das wird etliche Herren beruhigen, die Alleskönner aus der Sneakers-Abteilung bleiben auch für sie in den nächsten Monaten angesagt.