Düsseldorf.. Die neue Schuhmode ist in den Läden. Sie ist deutlich dunkler als zuletzt. Knallfarben verschwinden zum Herbst 2013. Spitz zulaufende Lederschuhe kehren zurück. Insgesamt geht es am Fuß wieder schicker zu, aber auch rockig, die Zeit der ausgelatschten Treter ist vorbei.
Das wird viele beruhigen: Die neue Mode lässt sich auch ohne Sonnenbrille auf der Nase anschauen. Grelle Farben, die in diesem Sommer zu sehen waren, werden nach hinten in den Schrank geräumt. Sie passen nicht zum Herbstlaub und nicht zur neuen Schuhmode. Es gibt jetzt, liebe Damen, viele Argumente, sich mit neuen Modellen einzudecken. Das Wichtigste: Es wird schicker am Fuß, Schuhe müssen hochwertig und neu aussehen. Die Zeit der ausgelatschten Treter ist vorbei. „Ist doch Vintage“ – ist kein Argument mehr für einen Schuh, sondern gegen ihn.
Das kommt
Black is back, Schwarz ist zurück! Auf den ersten Blick möchte man das Licht anknipsen, aber gemach, so düster wird es dann doch nicht. Rot, Blau und Grün dürfen mitmachen, wenn auch nicht in ihren fröhlichen Varianten, sondern als Ochsenblut, Nachtblau oder Smaragdgrün. Dazu Drama, Baby! Opulent geht es zu, aber tragbar. Wer durch die Schuhgeschäfte bummelt, wird Gegensätze sehen: Geradlinige Modelle warten dort, feine Reiterstiefel, dezent schimmernde Metall-Optiken oder Matt-/Glanz-Effekte. Auf der anderen Seite Leo- oder Camouflage-Muster. „Der Biker-Look ist angesagt und Punk in seiner sexy Version. Boots mit Nieten in Kombination mit Karo-Röcken oder engen, eleganten Lederhosen“, sagt Dr. Claudia Schulz vom Deutschen Schuhinstitut.
Ein wichtiger Trend: Schuhe treiben es auf die Spitze. Vorne eng zulaufende Leisten sind wieder da. „Diese Modelle sehen auch ohne schwindelerregend hohe Absätze elegant aus.“ Doch Vorsicht: Wir sollten uns ganz genau überlegen, ob wir jemandem damit in den Hintern treten. Ein spitzer Schuh wird schnell zur Waffe.
Das bleibt
Drei Formen, die schon länger treue Begleiter sind: Ankle-Boots, also knöchelhohe Stiefeletten, Schnür-Booties und Sneakers. „Sneakers gehen immer“, sagt Claudia Schulz. Die Turnschuhe sind zum liebgewonnenen Alleskönner geworden, den wir nicht mehr hergeben – so wie Cargo-Hosen oder Jeans eine Etage beinaufwärts. Die Sneakers bekommen im Winter einen Hauch Luxus verpasst: durch einen Material-Mix oder Gold- und Metall-Optik.
Das geht
Grelle Farben machen Winterschlaf. „Neon ist kein großes Thema mehr. Es ist auf der Kirmes und der Straße angekommen, deshalb kann man nicht mehr von einem Trend sprechen“, so Claudia Schulz. Ähnliches gilt für kräftige Pastelltöne. Wer Bonbonfarben sucht, wird wieder eher im Süßigkeitenladen fündig als im Schuhgeschäft. Außerdem verschwindet der Vintage-Stil. Auf kaputt getrimmte Schuhe und schmutzig anmutende Oberflächen passen zum Altkleidercontainer und weniger auf den Laufsteg.
Und die Männer?
Ihnen macht Frau Dr. Schuh eine klare Ansage: „Ab ins Boots-Camp!“ Knöchelhohe Modelle sind im Herbst und Winter schick. Chelsea-Boots oder braune Schnürboots hinterlassen einen stilvollen Eindruck. Elegant ja, langweilig nein. Das funktioniert mit Details wie Karofutter, farbigen Sohlen oder glänzendem Leder. Claudia Schulz empfiehlt dazu den Herren auch farbige Socken. Einfarbige wohlgemerkt, nicht die mit den lustigen Comics aus dem Zehnerpack: „Ein schicker Rotton oder Grün. So habe ich es gerade noch bei den Italienern auf der Messe gesehen. Toll!“
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Was viele Männer beruhigen wird: Auch für sie gilt, dass Sneakers im Trend bleiben. Gerne mit rockig-sportlicher Note, mit Matt-Glanz, Zippern oder Nieten.
Noch etwas
Welche Frauen können eigentlich die spitz zulaufenden Modelle, die auch im Sommer ‘14 bleiben werden, tragen? „Fast alle“, sagt Claudia Schulz. Nur bei einer sehr breiten Fußform sollte man aufpassen. Sogar Frauen, die auf großem Fuß leben, können die Spitze wagen, sie verlängert den Fuß in überschaubarem Maße: „Angesagt ist eher die komfortable Bügeleisenform, nicht diese extremen Schnabelschuhe.“
GDS und Global Shoes – die Doppelmesse in Düsseldorf
Messemenschen sind ihrer Zeit weit voraus. Deshalb werden bei den wichtigen Fachmessen GDS (11.-13.9.2013) und Global Shoes (10.-13. 9.2013) in Düsseldorf jetzt schon Schuhe und Accessoires für den Sommer vorgestellt. Insgesamt werden rund 1200 Aussteller erwartet, darunter so bekannte Labels wie Stuart Weitzman, Gabor, Michael Kors oder Lloyd (feiert 125. Geburtstag). 2014 will sich die Doppelmesse als internationale Auftaktmesse für die Schuhbranche positionieren und startet dann bereits im Juli. Die Kauflust der Kunden war im ersten Halbjahr 2013 etwas zurückhaltender. Laut Manfred Junkert vom Bundesverband der Schuhindustrie gingen die Umsätze leicht zurück, um 2,7 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2012. Insgesamt liege der Umsatz aber auf einem akzeptablen Stand.