Essen. Das Hollywood-Power-Paar Brad Pitt und Angelina Jolie hat laut Medienberichten am vergangenen Samstag in Frankreich geheiratet. Die Film-Superstars sind seit neun Jahren ein Paar und haben sechs Kinder. Pitt und Jolie hatten sich vor zwei Jahren verlobt.
Mit „Mr. & Ms. Smith“ fingen sie 2004 an. Küssend und schlagend, nur vor der Kamera. Bald danach schon ging es in privater Lebenspartnerschaft weiter, innig und ohne häusliche Gewalt. Zehn Jahre und sechs Kinder später darf man eines der schillerndsten Paare Hollywoods endlich mit Mr. & Mrs. Pitt anreden. Angelina Jolie (39) und Brad Pitt (50) haben am vergangenen Samstag in einer kleinen Kapelle nahe ihrer süd-französischen Nobel-Datscha Château Miraval geheiratet und dabei nicht nur George Clooney ein Schnippchen geschlagen, der ist erst demnächst dran, sondern auch die schlimmsten Befürchtungen des Boulevards bestätigt.
Hollywoods ersehnte Antwort auf die pompöse Eheschließung des britischen Thronfolgers William und seiner Kate blieb aus. Das Schauspieler-Polit-Aktivisten-Umweltschützer-Großfamilien-Paar gab sich heimlich, still, leise und nichtkonfessionell das Ja-Wort. Helikopter voller Paparazzi, die über ihrem 500 Hektar großen Landsitz nebst Weingut bei Aix-en-Provence kreisen, das wollte sich das seit zwei Jahren verlobte Paar nicht antun. Ebenso wenig einen ans Unerträgliche grenzenden Heirats-Bohei, wie ihn zuletzt der Rap-Musiker Kanye West und die Society-Duse Kim Kardashian in Italien veranstaltet hatten. Erst am Donnerstagmorgen, im Zeitalter von Twitter also eine Ewigkeit später, wurde die Öffentlichkeit von einer PR-Agentin beiläufig mit Vollzug konfrontiert: Haben geheiratet. Ende der Durchsage.
Brad Pitt und Angelina Jolie flogen kalifornischen Richter zur Eheschließung nach Frankreich ein
Für Pitt, der 1991 mit dem Road-Movie „Thelma und Louise“ den Durchbruch in Hollywood feierte, erst mit Gwyneth Paltrow das Leben teilte und später mit einer anderen Arbeitskollegin, Jennifer Anniston, verheiratet war, ist es die zweite Ehe. Angelina Jolie („Lara Croft“), Tochter des Oscar-Preisträgers Jon Voight, schließt nach einer Verbindung mit Jonny Lee Miller und dem dreijährigen Zusammensein mit dem Schauspieler Billy Bob Thornton, zum dritten Mal den Bund fürs Leben. Um allen Komplikationen aus dem Weg zu gehen, flogen die Hollywood-Millionäre jenen kalifornischen Richter zur standesamtsähnlichen Ehe-Zeremonie nach Frankreich ein, der vorher die nötige Heirats-Lizenz ausgestellt hatte.
Über Gästeliste, Speisenfolge, Champagner-Jahrgang, Musikeinlagen, Prozedur, Garderobe, Liebesschwüre und Tränendichte, fast eine kleine Sensation, war bis zum Abend offiziell nichts bekannt. Durchsickern ließen die Brautleute lediglich, dass ihre drei leiblichen Kinder Shiloh (8), Knox und Vivienne (6) und die drei aus Kambodscha, Äthiopien und Vietnam adoptierten Sprösslinge Maddox (13), Pax (11) und Zahara (9) jeweils wichtige Funktionen übernahmen - vom Blumenwerfen bis zum Ringe-Verwalten.
Kinder drängten auf Hochzeit von Angelina Jolie und Brad Pitt
Dass der Zustand der wilden Ehe nicht auf Dauer sein würde, daraus hatten Herr und Frau „Brangelina“, wie das Paar in Hollywood wegen vieler Auftritte im Doppelpack gerufen wird, seit langem kein Geheimnis gemacht. Als im April 2012 ein (von Pitt persönlich) entworfener Verlobungsdiamant an Jolies Hand funkelte, erhöhte sich die Schlagzahl, mit der manche Medien das nahende Aufgebot vermeldeten. Und wieder absagen mussten. „Wir lassen uns Zeit, es muss passen, vor allem für die Kinder, wir sind schließlich eine Familie“, sagte Pitt Ende 2013 bei einer Benefiz-Veranstaltung in Washington. Und dann war da ja auch noch das Gelübde des um Gleichstellung bemühten Obama-Anhängers, keinesfalls früher zu heiraten, bevor nicht überall in Amerika Schwule und Lesben ebenfalls das Recht besitzen, sich das Ja-Wort zu geben. Das kann aber noch Jahrzehnte dauern. Weil die Kinder zuletzt immer öfter auf das formale Besiegeln der Verbindung Wert gelegt hätten, haben sich die Eltern nun anders entschieden. Vernunft-Ehe made in Hollywood.
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Die Flitterwochen übrigens fallen aus. „Brangelina“, unabhängig voneinander für die Weltkrieg II-Dramen „Fury“ in Großbritannien und „Unbroken“ in den USA vor der Kamera, drehen in Kürze auf der Mittelmeerinsel Malta ihren ersten gemeinsamen Film seit zehn Jahren. Diesmal wird weder geschossen, intrigiert noch geprügelt. In „By the Sea“ soll es stattdessen so liebevoll und textilfrei wie nie zwischen den beiden zugehen. Pitt, pass auf. Die Gattin hat das Drehbuch geschrieben. Und Regie führt sie auch.