Essen. Für viele Leute ist der Samstagmorgen zum Ausschlafen da. Andere hüpfen auch am Wochenende gern früh aus den Federn, um gemütlich zu frühstücken und einen Bummel über den Markt zu machen. Prallen in einer Partnerschaft diese beiden Lebensstile aufeinander, gibt es schnell Ärger.

Für viele Leute ist der Samstagmorgen zum Ausschlafen da. Andere hüpfen auch am Wochenende gern früh aus den Federn, um gemütlich zu frühstücken und einen Bummel über den Markt zu machen. Prallen in einer Partnerschaft diese beiden Lebensstile aufeinander, gibt es schnell Ärger. «Aus so einer Konstellation kann sich ein Problem entwickeln, wenn die Partner gegenseitig nicht genug Toleranz aufbringen», sagt Rüdiger Wacker, Paartherapeut aus Essen.

Wichtig sei daher, dass sich beide erst einmal über ihre Einstellung zu dem Thema Gedanken machen. «Man sollte dem Lebensstil des anderen ebenso viel Wertschätzung entgegen bringen wie dem eigenen», sagt der Diplom-Psychologe. Spätaufsteher seien auch nicht weniger produktiv als Frühaufsteher - die aktive Zeit sei bei beiden Typen meist gleich lang.

Klare Absprachen für die Hausarbeit

Anstatt sich also in zermürbenden Grundsatzdiskussionen zu verheddern, sollten Paare sich darüber klarwerden, welches Bedürfnis eigentlich hinter dem Konflikt steckt. Oft sei das Problem, dass der Frühaufsteher am Morgen schon den Haushalt in Ordnung bringt und sich deshalb benachteiligt fühlt. «Der Spätaufsteher bekommt hingegen gar keine Chance, mitzuhelfen, und fühlt sich seinerseits ungerecht behandelt.» Habe man das Gefühl, dass die Hausarbeit ungerecht verteilt ist, sollte man sich hier um klare Absprachen kümmern.

Liege der Konflikt darin, dass sich der eine wünscht, morgens mehr aktive Zeit mit seinem Partner zu verbringen, könne man über Kompromisse sprechen. «So kann man beispielsweise vereinbaren, dass der eine Partner eine Stunde länger zum Kuscheln im Bett bleibt, dann aber beide gemeinsam aufstehen und auf den Markt gehen.»

Wichtig sei zudem, dass die Partner aufeinander Rücksicht nehmen. «Dazu gehört auch, dass der Frühaufsteher morgens nicht gleich hektisch mit Geschirr klappert, sondern sich eher ruhigere Tätigkeiten sucht, bis der andere ausgeschlafen hat», sagt Wacker. Die Erfahrung zeige, dass sich beide Stile oft gut vereinbaren lassen und eine gegenseitige Bereicherung darstellen, sofern beide Partner sich in Toleranz üben. (ddp)

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