Brüssel. Das Europäische Statistikamt hat verglichen, wie viel Zeit EU-Bürger täglich mit Putzen, Bügeln oder Waschen verbringen. Die Ergebnisse sind eindeutig: Der Löwenanteil bei der Hausarbeit wird von den Damen geleistet. Dafür aalen sich deutsche Männer um so ausgiebiger vor dem Fernseher.

Putzen, bügeln, waschen – „das bisschen Haushalt“ ist in Europa immer noch Frauensache. Das Europäische Statistikamt Eurostat hat zusammengestellt, wie viel Zeit EU-Bürger für alle möglichen Tätigkeiten im und rund um das Haus aufwenden. Während Italienerinnen zum Beispiel rund 20 Minuten am Tag am Bügelbrett stehen, nehmen ihre Männer so gut wie nie ein Eisen in die Hand. Ihre deutschen, französischen und belgischen Geschlechtsgenossen gaben immerhin an, im Schnitt eine Minute am Tag Hemden zu plätten.

Deutsche Männer kochen 16 Minuten pro Tag

Ähnlich sieht es beim Kochen und Abwaschen aus. Während eine Durchschnitts-Deutsche täglich 49 Minuten am Herd steht, brauchen die Herren der Schöpfung für die Zubereitung ihrer Mahlzeiten knappe 16 Minuten. Am krassesten ist der Unterschied in Bulgarien: In dem neuen EU-Mitgliedsland sind Frauen sogar 1 Stunde und 37 Minuten mit Schnippeln und Kochen beschäftigt, Männer hingegen nur 22 Minuten.

Für den Abwasch anschließend braucht eine Deutsche 21 Minuten, der Mann dagegen nur 8 – wobei offen bleibt, ob er sich lieber vor der Arbeit drückt oder womöglich eine bessere Technik hat, mit der er den Stapel an schmutzigem Geschirr abarbeitet. Der Spanier taucht seine Hände sogar nur 4 Minuten am Tag in Spülwasser, während seine Frau fast eine halbe Stunde Teller schruppt.

Ausdauer beim Fernsehgucken

Kaum ein Europäer verbringt übrigens so viel Zeit mit Einkaufen wie die Deutschen. 29 Minuten (Mann) beziehungsweise 38 Minuten (Frau) sind sie täglich in Supermärkten, im Baumarkt oder anderen Geschäften unterwegs. Die Letten kommen mit 12 beziehungsweise 21 Minuten aus.

Vor dem Fernseher beweisen dagegen die Männer mehr Durchhaltevermögen. Fast zwei Stunden sitzen sie hierzulande täglich vor der Glotze – rund 20 Minuten länger als ihre Frauen. Was vielleicht daran liegt, dass diese noch ihre Hände im Abwasch haben oder Hemden bügeln oder mal wieder shoppen sind und das x-te Paar Schuhe einkaufen. Aber darüber klärt uns die Statistik nicht auf.