Essen. . Das Thema ist richtig gesetzt und wichtig obendrein: Elefanten sind in Gefahr. Und Hannes Jaenicke tut daran, dass seine Popularität für die Dickhäuter einzusetzen. Doch gut gedacht ist noch lange nicht gut gemacht, wie eine ZDF-Dokumentation zeigt.
Der beliebte Schauspieler Hannes Jaenicke widmet sich wieder dem Tierreich. Nach Orang-Utans, Eisbären, Haien, Gorillas und Vögeln gilt seine neue Mission den größten Landsäugetieren. „Im Einsatz für Elefanten“ (Do., 22.15 Uhr, ZDF) führt den 54-Jährigen nach Kenia. Dort wütet ein blutiger Krieg um Elfenbein, der jährlich 40 000 der grauen Riesen das Leben kostet.
Aufklären will die Dokumentation über die Hintergründe dieser brutalen Industrie auf dem afrikanischen Kontinent. Aber auch werben für den Erhalt dieser faszinierenden Tiere. In sehr emotionalen Bildern werden die fast menschlichen Charakterzüge gezeigt: trauernde und traumatisierte Elefantenbabys, die an Decken nuckeln statt sich an der eigenen Mutter zu schubben. Wissenschaftler und Naturschützer beschreiben die Tiere als charismatisch, intelligent und trotz ihrer majestätischen Erscheinung als sanftmütig. Gleichzeitig fängt die Kamera – teils als ferngesteuerte Bonsai-Ausgabe, teils als fliegender Oktopoder – die Bilder von scheinbar entspannt daher trottenden Herden in der Savanne.
Erzählduktus erinnert an einen Kinderfilm
Die Intention dieses Films ist richtig und wichtig. Doch die Sendezeit passt nicht wirklich zur Ansprache. An vielen Stellen erinnert der Erzählduktus der Dokumentation an einen wunderbaren Kinderfilm, der im Nachmittagsprogramm einen hervorragenden Platz hätte finden müssen – vielleicht auch wegen der technischen Spielereien. Einige der sicher aufwendigen 3D-Animationen wirken nicht ausgereift, sind in den Kinderschuhen stecken geblieben.