Tokio. Nach einem schweren Erdbeben der Stärke 6,8 im Pazifik haben die Behörden für Regionen im Osten Japans eine Tsunami-Warnung herausgegeben, darunter die Präfektur Fukushima. Dort liegt auch die 2011 bei zwei Naturkatastrophen zerstörte Atomanlage Fukushima.
Nach einem schweren Erdbeben im Pazifik ist für Teile der Ostküste Japans - darunter die Gegend um die Atomruine Fukushima - eine Tsunami-Warnung herausgegeben worden. Laut Betreiber Tepco wurden an der Atomanlage Fukushima Daiichi zunächst keine Unregelmäßigkeiten beobachtet. Die Anlage war im März 2011 nach einem Erdbeben von etwa 9,0 und einem anschließendem Tsunami zerstört worden.
Laut US-Erdbebenwarte USGS hatte das Beben am frühen Samstagmorgen (Ortszeit) eine Stärke von 6,5 - zunächst war es stärker mit 6,8 gemessen worden. Das Epizentrum lag demnach etwa 130 Kilometer von der Stadt Namie entfernt in einer Tiefe von 11,1 Kilometern. Zunächst war von 13,3 Kilometern Tiefe die Rede gewesen.
Die japanischen Behörden gaben eine Warnung vor einem voraussichtlich einen Meter hohen Tsunami aus. Berichte über Verletzte oder Schäden gab es zunächst keine.
Im März 2011 hatte eine gewaltige Naturkatastrophe Japans Nordosten heimgesucht. Das damalige Beben, gefolgt von einem gewaltigen Tsunami, tötete fast 19 000 Menschen und beschädigte das Atomkraftwerk Fukushima. In drei Reaktoren kam es in der Folge zu Kernschmelzen. Diese Entwicklung beschleunigte damals Deutschlands Atomausstieg.
In den vergangenen Tagen war erst der Taifun "Neoguri" mit schweren Regenfällen über Teile Japans hinweggezogen. Mehrere Menschen wurden in den Tod gerissen. Nach tagelangem Toben entlang des fernöstlichen Archipels schwächte sich der Wirbelsturm am Freitag jedoch über dem Pazifik ab. Die Hauptstadt Tokio kam recht glimpflich davon. (dpa)