Düsseldorf. Sänger und Songwriter Ed Sheeran passt in keine vorgefertigte Form eines Popsternchens. Trotzdem hat der Brite mit seinem markanten Äußerem viel Erfolg. Dank guter Platzierungen bei iTunes gelang dem 23-Jährigen der Durchbruch. Jetzt erscheint sein zweites Album “x“, der Nachfolger von “+“.

Da steht er nun auf der Bühne. Aber wie ein Rockstar sieht Ed Sheeran nicht aus. Eher schon wie Pumuckl, der sich eine Gitarre geliehen hat. Klein und unauffällig, mit roten verwuschelten Haaren zu Jeans, T-Shirt oder Kapuzenpulli über schwer tätowierten Armen. „Ich glaube nicht, dass ich jemals CDs wegen meines Aussehens verkauft habe“, macht sich Sheeran keine Illusionen und findet das „eigentlich ganz gut“. „Denn dann ist es egal, wenn ich im Alter ein fetter Waschlappen werde.“ Muss dann wohl an seiner Musik liegen, dass er so erfolgreich ist. Ab Freitag gibt es mehr davon. Dann erscheint sein neues Album. Der Nachfolger von „+“ heißt „x“.

Der heute 23-jährige Brite ist nicht über Nacht da hingekommen, wo er jetzt steht. Jahrelang schon macht er Musik, nimmt Platten auf, gibt Konzerte. Aber der Erfolg bleibt überschaubar. Bis Lieder von ihm es bis auf Platz zwei der iTunes-Charts schaffen. Das löst – verkürzt gesagt – eine Kettenreaktion aus.

Durchbruch gelingt mit Song "The A-Team"

Ein paar Wochen später hat er einen Plattenvertrag, sein Song „The A-Team“ läuft auf allen Radiostationen und Sheeran wird als „neue Hoffnung“ der britischen Pop-Musik gehandelt. Als ein Mann, den man eigentlich in die Schublade „Singer/Songwriter“ packen würde, der seine Musik aber gekonnt mit Elementen aus Rap und Pop vermengt.

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Es ist die Mischung, die ihn berühmt macht. Nun greift ein Rädchen ins andere. Er schreibt Songs für „One Direction“, wird ein guter Kumpel von Bandsänger Harry Styles, tritt mit Elton John bei den Grammys auf und mit Pink Floyd auf der Abschlussfeier der Olympischen Spiele. Er schlürft Cocktails mit Paul McCartney, geht auf Tournee mit Taylor Swift, verkauft binnen Minuten gleich dreimal den Madison Square Garden aus und bekommt so viele Preise, dass er sie mittlerweile an Freunde verschenkt. Nicht weil er sie nicht zu schätzen weiß. „Ich habe einfach keinen Platz mehr.“

Nur die Zeit ist noch knapper als der Raum. Deshalb hat es auch gut zweieinhalb Jahre gedauert, bis das neue Album fertig war. Und weil er nach eigener Aussage „immer mehr zum Perfektionisten“ wird. Mit Produzenten-Legenden wie Pharrel Williams, Rick Rubin und Benny Blanco hat er rund um die Welt zusammengearbeitet. Was erklärt, warum Sheeran bei den Liedern stilistisch nun viel breiter aufgestellt ist. Das gefällt ihm. „Ich bin sehr stolz auf meine neue CD“, sagt er. „Das ist definitiv meine beste Arbeit. Und es ist auch ein sehr persönliches Album.“

Sheeran entspannt beim Spielen mit Star-Wars-Lego

Live wird er es vom Spätsommer an zunächst in England, später auch in Deutschland präsentieren. Sechs Konzerte stehen auf dem Tourplan und die Nachfrage ist so groß, dass in zwei Städten schon größere Hallen gebucht wurden. So tritt Sheeran in Düsseldorf am 5. November nicht mehr in der Mitsubishi Electric Halle auf, sondern im ISS Dome.

Dem Erfolg zum Trotz präsentiert der Mann aus Halifax sich nach außen weiterhin als „Normalo“, als der nette Junge von nebenan. Fast im Stundentakt twittert er jeden Tag aus seinem Leben. Und so weiß man längst, dass er zur Entspannung gerne mal den Star Wars-Todesstern aus Lego nachbaut oder dem „Couchsurfing“ frönt, bei dem man – meist kostenlos – auf dem Sofa von Freunden oder Fremden übernachtet. „Was soll ich machen“, sagt Ed. „Bei mir zu Hause wird renoviert.“

Ed Sheeran verzaubert die Fans

Ed Sheeran, britischer Sänger und Songwriter spielte beim Zeltfestival Ruhr vor überwiegend weiblichem Publikum , am Dienstag, den 28. Aug. 2012 in Bochum.  Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool
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Bei ihm selbst übrigens nicht. „Nein“, sagt Sheeran, dem mittlerweile Affären mit Sängerinnen wie Taylor Swift und Ellie Goulding nachgesagt werden, „ich bin nicht zufrieden mit meinem Äußeren.“ Zum Schönheits-Chirurgen will er dennoch nicht gehen. Zu groß, fürchtet er, sei die Baustelle, die sich da auftue. „Das würde doch gar kein Ende nehmen.“