Paris. . „Spring ins Wasser oder lade mich ins Restaurant ein“, das sind die Regeln im neuesten Facebook-Nominierungsspiel. Ein 19-jähriger Franzose ging den Deal ein. Und bezahlte mit seinem Leben. Er ertrank im Fluss Vilaine nahe dem westfranzösischen Städtchen Beganne.
Am Donnerstag ist in Frankreich ein 19-Jähriger ums Leben gekommen, weil er an einem waghalsigen Facebook-„Nominierungsspiel“ teilnahm. Der Abiturient hatte sich mit einem Fahrrad in den Fluss Vilaine nahe dem westfranzösischen Städtchen Beganne gestürzt und ertrank. Zum Verhängnis wurde ihm, dass er den Drahtesel an einem seiner Fußgelenke festgebunden hatte. Dessen Gewicht zog ihn in die Tiefe.
„Spring ins Wasser oder lade mich ins Restaurant ein“ heißt das Nominierungsspiel, welches in Frankreich seit 14 Tagen wie ein Lauffeuer um sich greift. Zu Dutzenden stellen derzeit zumeist jüngere Leute Videos ins Internet, welche sie irgendwo im Land beim vollbekleideten Sprung ins Meer, in einen Bach oder in einen See zeigen. In allen Fällen wurden sie dazu von Bekannten im Rahmen des Facebook-Nominierungsspiels aufgefordert.
Behörden warnen vor der riskanten Wette
Inzwischen warnen die Behörden im Rundfunk davor, sich an der Restaurant-Wette zu beteiligen, die „nicht witzig sondern potenziell gefährlich sei“. Bereits vergangene Woche landete ein junger Mann im Krankenhaus, weil er sich beim Sprung in einen flachen Bachlauf schwere Kopfverletzungen zuzog. Die Tendenz, so heißt es im Pariser Innenministerium, ginge offenbar zu immer ausgefalleneren und waghalsigeren Wetten.
Beim neuesten Nominierungsspiel handelte es sich anfangs nur darum, bekleidet ins Wasser zu springen. Eine erste Steigerung waren kurz darauf Wassersprünge in mehr oder weniger ausgefallenen Kostümen. Mittlerweile werden die Restaurantwetten immer häufiger mit der Aufforderung verknüpft, sich auf einem Fahrrad, mit Rollschuhen oder auf einem Skateboard ins kühle Nass zu stürzen. „Der Fantasie sind bei solch dümmlichen Spielchen leider kaum Grenzen gesetzt“, sorgte sich am Freitag ein Sprecher der Gendarmerie.