Mainz/Köln/München. . Drei Moderatoren, drei Shows – aber nur einer kann das Quotenrennen gewinnen. Chancen hat Johannes B. Kerner. Er hat bei der ersten Runde seiner Suche nach dem „Quiz-Champion 2014“ den Tagessieg errungen. Aber Oliver Geissen und Florian Silbereisen wollen sich nicht kampflos ergeben.

Selten war Kuli so wertvoll wie heute. Wenn am Samstagabend gleich drei Moderatoren zum Show-Dreikampf bittet, gilt eines schon jetzt als gesicherte Wahrheit: Einer wird gewinnen. Um die Gunst des Publikums ringen Florian Silbereisen im Ersten, Johannes B. Kerner im Zweiten und nicht zuletzt Oliver Geissen bei RTL.

Die beste Ausgangsposition hat unzweifelhaft ZDF-Rückkehrer Kerner. Am Mittwochabend fuhr der Bonner Lehrer-Sohn den Tagessieg mit der ersten Ausgabe seiner Suche nach dem „Quiz-Champion 2014“ ein – ein Format, das er von seinem ARD-Neuzugang Jörg Pilawa geerbt hat. Kerner setzte sich beim Publikum gegen den hochklassigen Weltkrieg-I-Film „Clara Immerwahr“ durch. Mit 4,37 Millionen Zuschauern hatte Kerner die Nase im Quotenrennen vorn, und auch ein Marktanteil von 15,4 Prozent liegt weit über dem Senderschnitt des ZDF.

Kerner bietet tolle Quiz-Dramaturgie

Der Reiz der Show besteht darin, dass sie vorgibt, ihr Publikum schlauer zu machen. Obendrein setzt sie auf einen Mix aus Alltagsmenschen, die mit Witz und Kenne zu Helden werden können, und auf Promis, die mal mit mehr, mal mit weniger Expertise aufwarten. Kerner grenzte das Konzept seiner Show demonstrativ gegen den Marktführer der Ratebranche ab: Günther Jauchs „Wer wird Millionär?“ Zu Recht verwies Kerner darauf hin, dass seine Show keine Gewinnstufen kenne, keine Ausstiegschancen, keine Joker. Die Duell-Dramaturgie – Kandidat gegen Experten – hat was. Und der Moderator störte nicht weiter.

Kerners TV-Abiprüfung gegen zwei Mal Musik

Apropos Moderatoren. Bei den beiden Musik-Shows im Ersten und bei RTL stehen natürlich die Gastgeber viel stärker im Mittelpunkt als bei Kerners TV-Abiprüfung. Sowohl Florian Silbereisen als auch Oliver Geissen haben sich im Lauf der Jahre eine Fan-Gemeinde aufgebaut, auf die sie setzen können. Silbereisen bittet seit zehn Jahren zu seinem Volksmusikfesten, Geissen führt gar seit elf Jahren durch seine „Ultimative Chart Show“.

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Silbereisen ist bemüht, seine einst krachlederne Musikshow in Richtung Schlager zu öffnen. Deshalb sind diesmal Roland Kaiser, Nana Mouskouri und Matthias Reim zu Gast, Heino nicht zu vergessen, der auf seine alten Tage auf Rocker umgeschult hat. Als Blickfang dient Dschungelcamperin Larissa Marolt, die in Australiens grüner RTL-Hölle mit unkonventionellen Aktionen auffiel. Dazu verspricht Silbereisen Spektakel. Er will die Bühne mit 100 000 Litern Wasser fluten; die Show heißt „Sommerfest am See“.

Gottschalks Pech ist Geissens Glück

Thomas Gottschalks Pech wiederum erwies sich am Oliver Geissens Glück. Der dauerfröhliche Moderator („Moin, moin, hallöchen“) profitierte von dem Umstand, dass Gottschalk eine Abba-Gedächtnisshow mit Mitgliedern der legendären Pop-Gruppe machen wollte, jedoch kein Mitglied der Band verpflichten konnte. Mit Geissen schrumpft das 40-jährige Jubiläum der Schweden-Combo zu einer Miniatur-Ausgabe. Geissen plaudert mit Edelfans wie Jens Riewa, Jorge Gonzalez und Rebecca Mir: Musik gibt’s aus dem „Mamma Mia“-Musical, dazu Coverversionen von Abba-Hits mit Right Said Fred („Gimme Gimme Gimme“) sowie Suzi Quatro und Andy Scott („Does Your Mother Know“).