Quito. Dem Naturparadies Galápagos-Inseln droht nach wie vor eine Umweltkatastrophe. Bislang scheiterten die Versuche einen vor einer Woche auf Grund gelaufenen Frachter zu bergen. An Bord sind noch 72.000 Liter Treibstoff und 1100 Liter Maschinenöl, die auslaufen könnten.
Ein auf Grund gelaufenes Schiff gefährdet das Umweltparadies der Galápagos-Inseln. Zwei Hochseeschlepper versuchten am Freitag, den vor einer Woche havarierten Frachter vor der Insel San Cristóbal freizulegen, wie die Zeitung "El Telégrafo" berichtete. Die ecuadorianische Regierung beschloss am Donnerstag, den Umwelt-Notstand auf dem Archipel im Pazifischen Ozean auszurufen.
Der 81 Meter lange Frachter "Galapaface I" war am 9. Mai vor dem Hafen Puerto Barquerizo Moreno auf Grund gelaufen. Obwohl die 72.000 Liter Treibstoff und 1100 Liter Maschinenöl bereits abgepumpt worden seien, bestehe weiterhin das Risiko, dass Schadstoffe austreten könnten, erklärte das ecuadorianische Umweltministerium. Auch ein Großteil der 1000 Tonnen Ladung sei geborgen worden. Es gebe aber noch Fässer mit Putzmittel und Öl an Bord, berichtete "El Telégrafo". Bei der Freilegung könne ein Rumpfriss im Maschinenraum das Schiff sinken lassen.
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In der Hafenbucht von San Cristóbal liegt eine Seelöwen-Siedlung von rund 1500 Tieren, erklärte der Ökosystem-Leiter des Naturparks Galápagos, Víctor Carrión. Bislang sei keine Wasserverschmutzung wegen der Schiffshavarie verzeichnet worden. Ein 2001 in derselben Bucht auf Grund gelaufenes Schiff hatte durch ausgetretenen Treibstoff schwere Umweltschäden verursacht. Die Galápagos-Inseln bilden etwa 1000 Kilometer vor der Küste Ecuadors ein einzigartiges Ökosystem, das von der Unesco zum Weltnaturerbe erklärt wurde. (dpa)