Rostock.. Elaiza – das Trio erlebte ein Pop-Märchen. Sie waren komplett unbekannt, gewannen die Wildcard für die nationale ESC-Vorentscheidung, und jetzt singen Ela Steinmetz & Co. für Deutschland. Wir erreichten die Drei von der Tanzstelle auf der Fahrt nach Dänemark.

Elaiza ist in Kopenhagen, Dänemark, angekommen, um Deutschland beim Eurovision Song Contest zu verteten. Die Drei gehen ganz locker in den Wettbewerb, wie Bandchefin Ela Steinmetz am Samstagmittag in Rostock auf der Fahrt zu Europas größtem Pop-Wettbewerb erzählte. Im Mittelpunkt stehen drei Dinge: Spaß, Spaß, Spaß.

Seid wann seid Ihr auf den Beinen?

Ela Steinmetz: Seit halb sechs.

Wie viele Liter Kaffee braucht man, um wach zu werden?

Steinmetz: Och, eigentlich gar keinen, wenn man gute Laune hat.

Für gute Laune sorgt oft Yvonne, indem sie spontan eines ihrer Akkordeons auspackt.

Steinmetz: Das stimmt. Das kann immer und überall passieren, im Bus, aber auch auf der Straße.

„Da winkt gerade einer mit deutschem Fähnchen“

Wenn man Eure Karriere mit einem Satz zusammenfassen will, könnte man einen ESC-Klassiker bemühen: „Wunder gibt es immer wieder“. Habt Ihr Euch schon bei Katja Ebstein bedankt?

(großes Gelächter im Tour-Bus)

Steinmetz: Tja, das ist schon komisch. Vor ein paar Monaten kannte uns niemand, und jetzt werden wir auf der Straße angesprochen: „Ihr seid ja jetzt Promis.“ „Nö“, sage ich dann, „wir sind Musikerinnen.“ Wir wollen auch gar keine Stars sein, wir wollen einfach Musik machen, unseren Spaß haben und anderen Menschen eine Freude bereiten. Ah, da winkt gerade jemand mit einem deutschen Fähnchen...

Ich habe auf Eurer Bandseite gesehen, dass mehr als 24 000 Fans gepostet haben: „Gefällt mir.“ Welche Rolle spielen die sozialen Netzwerke?

Steinmetz: Wir kriegen ganz viel Fanpost, ganz viele Mails. Es gibt auch ganz viele Reaktionen bei Facebook und bei Twitter. Wir nutzen das, um mit den Fans in Kontakt zu bleiben. Es ist ganz schön viel Arbeit, aber wir sind ja zu dritt.

Jede Menge Instrumente – und Schuhe

Was passiert in Kopenhagen?

Steinmetz: Wenn wir am Hotel sind, checken wir erst mal ein. Wir haben jede Menge Instrumente im Bus, unsere persönlichen Sachen, übrigens auch Extrataschen für Schuhe.

Und Ihr zurück seid, werden es noch mehr sein.

Steinmetz: Hm, ja, kann sein. Bei mir wahrscheinlich schon.

Wie sieht Euer Programm in Kopenhagen aus?

Steinmetz: Proben, natürlich, klar. Aber haben noch einiges anderes vor. Beim Botschafter in Kopenhagen gibt es beispielsweise einen Empfang. Dann wir was machen mit ukrainischen und armenischen Delegation, und auch mit der polnischen. Und in den Vergnügungspark, den Tivoli, wollen wir auch.

„Der ESC sollte ein unpolitischer Wettbewerb sein“

Euer Song klingt ein bisschen nach osteuropäischer Folklore. Leider gibt es wegen der Ukraine-Krise wieder so etwas wie einen Kalten Krieg. Hat sich die Reaktion im Osten auf Euch seitdem verändert?

Steinmetz: Nö, so weit ich sehe, nicht. Ich finde sowieso, dass der ESC ein unpolitischer Wettbewerb sein sollte.

Mit welchen Erwartungen geht Ihr in den Wettbewerb?

Steinmetz: Mit gar keinen. Wir wollen einfach unser Ding machen.

Das klingt so, als sei die Teilnahme für Euch in erster Linie ein großes Abenteuer.

Steinmetz: Das ist auch so. Wenn wir dahingehen und sagen, wir müssen unbedingt gewinnen, dann wäre das etwas uncool.

Der Pijökel und die Gastfreundschaft

Und nach dem ESC?

Steinmetz: Wir wollen auf Tour gehen und sind dabei, ein paar große Konzerte zu planen, wir werden auch bei einigen Festivals dabei sein.

In Eurer Bandgeschichte spielt auch ein Schnaps namens Pijökel eine Rolle.

Steinmetz: Ja, das stimmt.

Habt Ihr den Schnaps in Kopenhagen dabei?

Steinmetz: Ja, schon. Aber nicht in erster Linie für uns selbst. Wir wollen ihn verschenken. Das ist unsere Art von Gastfreundschaft.