München. . Der Deutsche Kulturrat ist nach eigenem Bekunden „irritiert“, dass die TV-Debatte der europäischen Spitzenkandidaten nur im Spartenkanal Phoenix zu sehen ist. ARD-Sprecherin Silvia Maric will das so nicht stehen lassen. Es gebe, sagt sie, durchaus ein Europa-Angebot im Ersten.

Der Deutsche Kulturrat hat ARD und ZDF dafür kritisiert, dass die TV-Debatte der Spitzenkandidaten für die Europawahl nur im Spartenkanal Phoenix stattfindet. Das „irritiert“ den Spitzenverband der Bundeskulturverbände, wie es hieß, zumal die Runde die „zentrale Diskussion“ im Wahlkampf sei. Kulturratsgeschäftsführer Olaf Zimmermann misst dem Europaparlament nicht erst seit der Ukraine-Krise große Bedeutung. Deshalb müsse eine Veranstaltung wie die TV-Debatte „im Hauptprogramm beider Sender übertragen werden“.

ARD-Sprecherin: Phoenix „in nahezu allen Haushalten“ empfangbar

Phoenix strahlt am 15. Mai eine Diskussionsrunde aus, an der Martin Schulz (Sozialdemokraten), Jean-Claude Juncker (Konservative), Guy Verhofstadt (Liberale), José Bové und Franziska Keller (Grüne) und Alexis Tsipras (Linke) teilnehmen.

ARD-Sprecherin Silvia Maric verwies auf Anfrage darauf, dass der öffentlich-rechtliche Info-Kanal „in nahezu allen bundesdeutschen Haushalten frei empfangbar“ sei. Maric zufolge strahlen die öffentlich-rechtlichen Sender von EU-Nachbarn das TV-Duell ebenfalls in ihren Nachrichten-Kanälen aus.

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Ferner teilte Maric mit, dass das Erste sehr wohl eine Debatte zum Europawahlkampf zeige. Am 20. Mai diskutieren Schulz und Juncker in der „Wahlarena“. Die Sendung solle nicht den Charakter eines klassischen TV-Duells haben. Vielmehr sollen sich die beiden Kandidaten Bürgerfragen stellen. Die Veranstaltung findet in Hamburg statt.