Köln. . Der WDR-Rundfunkrat hat bereits vor drei Jahren das Profi-Boxen im Ersten angezählt. Die Laufzeit des Vertrages wurde von vier auf drei Jahre verkürzt. Zudem setzte das Gremium eine Verringerung von Kämpfen und Kosten durch. Und auf einen neuen Vertrag will der Rundfunkrat am liebsten verzichten.
Der Kampf um Box-Rechte wird im Ersten mit harten Bandagen ausgetragen. An der Spitze der Kritiker steht der WDR-Rundfunkrat um Ruth Hieronymi. Bereits bei der Unterzeichnung des zum Jahres-Ende auflaufenden Vertrages im Juli 2011 hatte der Rundfunkrat die Übertragung von Profi-Boxkämpfen im Ersten gestutzt. Das Gremium hatte eine Verkürzung der Vertragsdauer sowie eine Verringerung der Boxkampf-Zahl und damit der Kosten durchgesetzt.
Ferner hatte sich der Rundfunkrat gegen eine einseitige Verlängerungsoption des Vertrages ausgesprochen. Überdies sei die Zustimmung zu einem neuen Box-Vertrag „nicht beabsichtigt“, teilte der Rundfunkrat damals mit.
Hohe Quoten – vor allem im Osten
Die Programmdirektion des Ersten in München hingegen hätte gern einen neuen Kontrakt. Wie es hieß, haben die Box-Kämpfe am Samstagabend eine überdurchschnittlich hohe Quote – vor allem in Ostdeutschland. Überdies, hieß es weiter, profitiere auch das Programm-Umfeld von den Faustkämpfern. Das gelte sowohl für die „Tagesthemen“ als auch für „Das Wort zum Sonntag“.
Dass der Boxstall Sauerland an einer Vertragsverlängerung interessiert ist, versteht sich von selbst. Ursprünglich hatte sich die ARD das Boxen 54 Millionen Euro kosten lassen wollen.