Bonn. . Vier Jahr lang hat ein Mann seine Frau als vermisst ausgeben - tatsächlich lag ihre Leiche einbetoniert am Haus des Mannes. Nun muss sich der 52-Jährige in Bonn wegen Totschlags verantworten. Am Donnerstag legte er vor Gericht ein Geständnis ab - und erklärte, was ihn zur Tat getrieben habe.

Ein 52-Jähriger Angeklagter hat am Donnerstag vor dem Bonner Landgericht geschildert, wie er im Jahr 2008 seine Ehefrau erwürgt und später im Keller einbetoniert hat. Die Staatsanwaltschaft hat den Mann wegen Totschlags angeklagt. Die Tat war erst im Oktober 2013 entdeckt worden. Der Mann hatte seinen beiden Kindern und Verwandten gesagt, seine Frau sei nach einem Streit ausgezogen. Erst als die Tochter 2012 eine Vermisstenanzeige aufgab, nahm die Polizei Ermittlungen wegen eines möglichen Gewaltverbrechens auf. Als im Oktober 2013 die Polizei mit Leichenspürhunden vor dem Haus stand, führte der Mann die Beamten zu dem Betongrab und gestand.

Im Prozess schilderte der gelernte Gastronom, dass es in der Ehe immer wieder Streit gegeben habe. Meistens sei es dabei um Geld gegangen. Die Streitigkeiten seien aber immer verbal ausgetragen worden. Er habe bis zu 14 Stunden am Tag gearbeitet, damit die laufenden Kosten gedeckt werden konnten.

"Und da hat es Klick gemacht"

Am 14. Februar 2008 hätten sie sich im Badezimmer gestritten, sagte der Angeklagte. Seine Frau habe ihn aus der Dusche kommend angeschubst, als er auf eine Frage nicht gleich geantwortet habe. Er habe sie dann zurückgeschubst und sich wieder umgedreht. Dabei sei seine Frau ausgerutscht und habe sich am Wannenrand eine blutende Wunde am Hinterkopf zugezogen. Schreiend habe sie ihn gepackt. "Und da hat es Klick gemacht", sagte der Angeklagte. Er habe sie am Hals gepackt und zugedrückt.

Dann habe er die Leiche in Plastiktüten eingewickelt und in den Keller gebracht, damit die Kinder nichts merkten, wenn sie aus der Schule kamen. Am nächsten Tag betonierte er die Leiche im Sockel eines Weinregals ein, das im Keller gerade gebaut wurde. (dpa)