Bonn. Vor fünf Jahren war eine Frau aus Königswinter spurlos verschwunden - es gab sogar einen Suchaufruf im Fernsehen. Jetzt fand die Polizei die Leiche der Vermissten an einem unerwarteten Ort: Ihr 52-jähriger Mann hatte sie im Sockel des gemeinsamen Reihenhauses einbetoniert.
Mehr als fünf Jahre nach dem Verschwinden einer Frau aus Nordrhein-Westfalen hat die Polizei ihre einbetonierte Leiche entdeckt. Ihr heute 52-jähriger Mann gestand, seine Ehefrau erwürgt und sie im Keller ihres Hauses in Königswinter bei Bonn versteckt zu haben. Bei den Vernehmungen habe er eingeräumt, sie vor gut fünfeinhalb Jahren im Streit um Geld getötet zu haben, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag in Bonn mit.
Im Keller des Reihenhauses in Königswinter-Ittenbach entdeckten die Ermittler am Mittwoch die Leiche. Sie war dort in einen Sockel einbetoniert. Eine gerichtsmedizinische Untersuchung brachte nach Polizeiangaben die endgültige Gewissheit, dass es sich um die seit Mitte Februar 2008 spurlos verschwundene Frau handelte.
Fall auch bei "Aktenzeichen XY" präsentiert
Erst Anfang Dezember 2012 hatte die 21 Jahre alte Tochter der Frau bei der Polizei eine Vermisstenanzeige erstattet und geschildert, dass es seit mehr als vier Jahren kein Lebenszeichen von ihrer Mutter mehr gebe. Bei ihren Ermittlungen war die Polizei aber zunächst nicht erfolgreich. Erst jetzt im Oktober wurden sie ausgeweitet. Der Fall wurde auch in der TV-Sendung "Aktenzeichen XY" präsentiert.
Die Behörden erhielten aus dem familiären Umfeld der Getöteten neue Hinweise auf Auffälligkeiten des Mannes. Die Beamten wollten Grundstück und Haus näher unter die Lupe nehmen. Als der Mann dann mit dem Tatverdacht konfrontiert wurde, führte er die Ermittler selbst zu dem Betonsockel im Keller.
Der inzwischen wiederverheiratete Mann und mutmaßliche Täter hatte früher zum Verschwinden seiner Frau erklärt, sie habe das gemeinsam bewohnte Haus nach einem Streit verlassen. Sie sei wenige Tage später in Begleitung von zwei unbekannten Männern noch einmal zurückgekommen und habe persönliche Gegenstände und Kleidung abgeholt. (dpa)