Berlin. . Vergangenes Jahr gab es Riesenärger um die umstrittene Südtiroler Band: Ihre Echo-Nominierung nahmen andere Künstler zum Anlass, die Veranstaltung abzusagen - deshalb wurde Frei.wild ausgeladen. Nun heißt es: Die Musiker, denen eine Nähe zu rechter Ideologie nachgesagt wird, dürfen wieder antreten.
Nach dem schlagzeilenträchtigen Gerangel um die Echo-Teilnahme der umstrittenen Deutschrockband Frei.Wild im vergangenen Jahr steht einer Nominierung der Südtiroler für den Musikpreis in diesem Jahr nichts im Wege. Wie der Echo-Veranstalter am Freitag in Berlin mitteilte, entschied der nach dem Debakel 2013 gegründete unabhängige Beirat, dass das aktuelle Frei.Wild-Album "Still" nicht von einer Nominierung ausgeschlossen werden solle. Der Beirat sei zu dem Schluss gekommen, "dass hier insgesamt die Grenze vom künstlerisch Vertretbaren zum gesellschaftlich völlig Unvertretbarem nicht überschritten sei".
Die Echo-Nominierungen werden in der kommenden Woche bekanntgegeben. Im vergangenen Jahr war die Brixener Band, der Rechtslastigkeit und deutschtümelnde Texte vorgeworfen werden, von der Nominierungsliste gestrichen worden. Zuvor hatten Bands wie Kraftklub, MIA oder Die Ärzte mit einem Boykott der Musikpreis-Gala gedroht.
Der Echo-Beirat bezog sich den Angaben zufolge in seiner Entscheidung auch auf ein Verfahren der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien, die einen Indizierungsantrag gegen ein Frei.Wild-Lied Anfang Februar abgelehnt hatte. Mit dem aktuelle Album "Still" war die Band auf Platz eins der deutschen Album-Charts gestürmt. (dpa)