Essen. Gerüche können unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit beeinflussen. Schon die Ägypter nutzten ätherische Öle und Duftstoffe, die aus Pflanzen gewonnen wurden. Heute werden mit der Aromatherapie auch Erkrankungen behandelt. Was Sie wissen müssen.

Der Duft von Gras und Erde nach einem Sommerregen, das Schnuppern an einer Rose oder ein tiefer Atemzug beim Schneiden frischer Kräuter: Bewusst oder unbewusst, in jedem Moment sprechen Düfte die Sinne an. Als feinstoffliche Energie haben sie Einfluss auf das emotionale und körperliche Wohlbefinden.

Die Geschichte

Die Aromatherapie basiert auf den Wirkungsweisen ätherischer Öle. Die duftende Pflanzenseele, wie Poeten die wertvollen Essenzen beschreiben, werden bereits seit Jahrtausenden aus Blüten, Pflanzen, Früchten, Harzen, Wurzeln und Rinden gewonnen. Sie können Beschwerden auf sanfte Weise lindern und positiven Einfluss auf das Gemüt nehmen.

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„Das beste Rezept für die Gesundheit besteht darin, dem Gehirn süße Düfte zuzuführen“ besagt eine alte griechische Weisheit. Und auch der römische Kaiser Nero, eher für seine pyromanische Neigung bekannt, schätzte ein wohlriechendes Ambiente und soll angeblich seinen Palast mittels eines Röhrensystems mit edlen Aromen beduftet haben.

Den Begriff Aromatherapie prägte René-Maurice Gattefossé (1881-1950). Der französische Parfüm- Chemiker verwendete pures Lavendelöl, um eine Verbrennung an seinem Körper zu behandeln. Das schnelle, nahezu narbenlose Abheilen seiner Wunden begeisterte ihn für die Erforschung von Pflanzenextrakten als Heilmittel. Während des 2. Weltkrieges behandelte Gattefossé Soldaten mit ätherischen Ölen und widmete sich der Entwicklung von Schönheitsprodukten.

Ätherische Öle

Heute gelten ätherische Öle als natürliches Heilmittel für die physische und psychische Gesundheit, und auch die Kosmetik- und Wellnessindustrie hat die Strahlkraft natürlicher Schönheitselixiere für sich entdeckt.

Um ätherische Öle anwendungsfertig zu machen, verdünnt man sie mit einer Trägersubstanz. Für eine Massage eignen sich am besten Pflanzenöle mit hautpflegenden Merkmalen. Eine gute Wahl sind beispielsweise Mandel,- Sonnenblumen-, Traubenkern- und auch Olivenöl. Hauptsache kaltgepresst und frei von chemischer Aufbereitung, denn je hochwertiger und natürlicher die Zutaten, desto höher der positive Wirkeffekt. Auch geruchsneutrale Basiscremes und Lotionen (Naturkosmetik) für die Gesichts- und Körperpflege lassen sich mit ätherischen Ölen veredeln.

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Um Aromatherapie zu Hause anzuwenden, ist es notwendig, sich mit den Ölen und deren Eigenschaften vertraut zu machen. Man kann sie auch miteinander kombinieren. So beruhigen 4 TL Basislotion mit jeweils 5 Tropfen Patchuli und Sandelholz die gereizte Haut nach der Rasur. 3 Tropfen Wacholder- und 7 Tropfen Teebaumöl sagen entzündeter Aknehaut den Kampf an.

Reinheit ist ein wesentliches Qualitätsmerkmal ätherischer Öle und entscheidend für ihre Wirksamkeit. Der Aufdruck „g&a“ steht für genuin & authentisch und garantiert, dass das Öl aus der Stammpflanze gewonnen wurde. Einen sicheren Hinweis für die Produktreinheit liefert auch die Information „100% reines ätherisches Öl“.

Die Wirkung

Zu den in der Aromatherapie am häufigsten verwendeten Ölen gehört Lavendel. In Südfrankreich, vor allem in der Provence, werden riesige Mengen produziert. Für einen Liter Lavendelöl werden unglaubliche 380 kg der violetten Blütenspitzen benötigt. Ob als Erste Hilfe bei Schnittwunden und Verbrennungen oder als beruhigende Ingredienz für einen erholsamen Schlaf: Lavendel ist ein Tausendsassa und gehört in jede Hausapotheke. Wem der Duft von Lavendel nicht behagt, kann ebenso mit Sandel-, Rosenholz oder Ylang Ylang entspannen.

Römische Kamille ist ein sehr sanftes Öl, das auch für die Behandlung von Kindern bestens geeignet ist. Es wirkt gegen Entzündungen und lindert Stresssymptome wie Kopfschmerzen und Nervosität.

Rosenöl ist die Königin der ätherischen Öle. Ein unbeschreiblich femininer Duft, der als Symbol für die Liebe seit jeher bekannt ist. Psychologisch kann er hilfreich unterstützen bei intensiven Gefühlen wie Trauer, Wut und Hilflosigkeit.

Teebaumöl ist ein äußerst erfolgreiches, ätherisches Öl. Es wird in zahlreichen Produkten von Kosmetika bis Zahnpasta verarbeitet. Es stammt ursprünglich aus Australien und wird von den Aborigines als traditionelles Heilmittel verwendet. Es ist antiseptisch und antibakteriell und kann pur, vor allem auch bei Hautunreinheiten, auf die Haut aufgetragen werden

Ingwer kurbelt den Fettstoffwechsel an und lindert Symptome von Seekrankheit. Eine frisch aufgebrühte Ingwerknolle wirkt wohltuend bei Erkältungen und adelt Kulinarisches mit seiner frischen Schärfe.

Die Anwendung

Ätherische Öle lassen sich auf vielfältige Art im eigenen Heim einsetzen. Sie verschaffen eine angenehme Atmosphäre, haben mitunter einen praktischen Mehrwert und verleihen mit einem Verdampfer oder einer Aromaöllampe jedem Raum eine persönliche Note.

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Vanille ist die Lösung für Süßschnäbel, die auf ihre Figur achten möchten. Der warme Duft der schwarzen Schote vertreibt den Heißhunger auf Schokolade und Co. Zwei Tropfen Schwarzer Pfeffer oder Zitronenöl z.B. halten Katzen von Möbeln und Vorhängen fern.

Die Verträglichkeit lässt sich prüfen, indem ein Tropfen des Öls auf der sehr empfindlichen Innenfläche des Unterarms verrieben wird. Wenn sich keine allergische Reaktion zeigt, kann das Öl angewendet werden und einem entspannenden Beautybad à la Kleopatra steht nichts mehr im Weg. Dazu einfach 8-10 Tropfen des Lieblingsöls mit 100 ml Vollmilch verrühren und ins laufende Badewasser schütten. Besonders angenehm duftet eine Mischung aus Vanille und Orange. Der frisch-süße Duft vertreibt den Stress und sorgt für neuen Schwung.