Los Angeles. Die französische Elektro-Formation Daft Punk ist der große Gewinner der diesjährigen Grammy-Verleihung. Das Duo räumte bei der Gala in der Nacht zum Montag in Los Angeles insgesamt fünf Preise ab.

Riesenerfolg für Daft Punk bei den diesjährigen Grammys: Das französische Elektropop-Duo räumte bei der Verleihung der begehrten US-Musikpreise in Los Angeles mit seinem Album "Random Access Memories" und dem Tanzhit "Get Lucky" in den Hauptkategorien ab. Zu den Gewinnern des Abends gehörte auch die neuseeländische Newcomerin Lorde, die für ihren Song "Royals" doppelt ausgezeichnet wurde.

"Random Access Memories" gewann den Grammy für das beste Album des Jahres. Außerdem setzte sich die Platte in den Kategorien "Bestes Dance-/Electronica-Album" und "Beste Abmischung eines Albums" durch. Für "Get Lucky" erhielt Daft Punk gemeinsam mit dem Hip-Hop-Star Pharrell Williams das kleine goldene Grammophon für die Top-Single und die beste Popdarbietung einer Gruppe.

"Die Roboter möchten sich bedanken"

Hinter Daft Punk verbergen sich Guy-Manuel de Homem-Christo und Thomas Bangalter, die sich bei ihren Auftritten immer nur mit Roboterhelmen zeigen. Auch bei der Grammy-Gala im Staples Center versteckten die Musiker ihre Gesichter hinter Helmen und holten sich die Trophäen schweigend ab. "Die Roboter möchten sich bedanken", scherzte Pharrell Williams bei der Entgegennahme der Trophäe für die Single des Jahres. "Ich wette, dass Frankreich gerade richtig stolz auf diese Jungs ist."

Der russisch-deutsche Musikproduzent Zedd bekam einen Grammy in der Kategorie "Best Dance Recording" für seine Single "Clarity".

Die Grammy-Gewinner

Aufnahme des Jahres: Daft Punk - Get Lucky
Aufnahme des Jahres: Daft Punk - Get Lucky © Getty Images
Album des Jahres: Daft Punk - Random Access Memories
Album des Jahres: Daft Punk - Random Access Memories © AFP
Song des Jahres: Lorde - Royals
Song des Jahres: Lorde - Royals © AFP
Bester neuer Künstler: Macklemore & Ryan Lewis
Bester neuer Künstler: Macklemore & Ryan Lewis © dpa
Beste Pop-Solo-Performance: Lorde - Royals
Beste Pop-Solo-Performance: Lorde - Royals © Getty Images
Beste Pop-Duo-Performance: Daft Punk - Get Lucky
Beste Pop-Duo-Performance: Daft Punk - Get Lucky © AFP
Bestes Popgesangs-Album: Bruno Mars - Unorthodox Jukebox
Bestes Popgesangs-Album: Bruno Mars - Unorthodox Jukebox © AFP
Bestes Dance-Album: Daft Punk - Random Access Memories
Bestes Dance-Album: Daft Punk - Random Access Memories © AFP
Bestes traditionelles Popgesangs-Album: Michael Bublé - To Be Loved
Bestes traditionelles Popgesangs-Album: Michael Bublé - To Be Loved © dpa
Beste Rock-Performance: Imagine Dragons - Radioactive
Beste Rock-Performance: Imagine Dragons - Radioactive © Getty Images
Beste Metal-Performance: Black Sabbath - God Is Dead?
Beste Metal-Performance: Black Sabbath - God Is Dead? © dpa
Bester Rock-Song: Dave Grohl, Paul McCartney, Krist Novoselic und Pat Smear - Cut Me Some Slack
Bester Rock-Song: Dave Grohl, Paul McCartney, Krist Novoselic und Pat Smear - Cut Me Some Slack © AFP
- Bestes Rock-Album: Led Zeppelin - Celebration Day (Archivbild)
- Bestes Rock-Album: Led Zeppelin - Celebration Day (Archivbild) © dpa
Bester R&B-Song: Justin Timberlake - Pusher Love Girl
Bester R&B-Song: Justin Timberlake - Pusher Love Girl © Getty Images for Clear Channel
Bestes zeitgenössisches Album: Rihanna - Unapologetic
Bestes zeitgenössisches Album: Rihanna - Unapologetic © Getty Images for NARAS
Bestes R&B-Album: Alicia Keys - Girl on Fire
Bestes R&B-Album: Alicia Keys - Girl on Fire © Getty Images
Beste Rap-Performance: Macklemore & Ryan Lewis - Thrift Shop
Beste Rap-Performance: Macklemore & Ryan Lewis - Thrift Shop © AFP
Beste Rap-Koproduktion: Jay Z und Justin Timberlake - Holy Grail
Beste Rap-Koproduktion: Jay Z und Justin Timberlake - Holy Grail © Getty Images
Bester Rap-Song: Macklemore und Ryan Lewis - Thrift Shop
Bester Rap-Song: Macklemore und Ryan Lewis - Thrift Shop © AFP
Bestes Rap-Album: Macklemore und Ryan Lewis - The Heist
Bestes Rap-Album: Macklemore und Ryan Lewis - The Heist © AFP
Am besten produziertes Album: Daft Punk - Random Access Memories
Am besten produziertes Album: Daft Punk - Random Access Memories © AFP
Bestes Musikvideo: Jay Z und Justin Timberlake - Suit & Tie
Bestes Musikvideo: Jay Z und Justin Timberlake - Suit & Tie © Getty Images
Best Dance Recording: Zedd Featuring Foxes
Best Dance Recording: Zedd Featuring Foxes © dpa
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Lorde sahnte mit ihrem Hit "Royals" den Grammy für den besten Song des Jahres und die beste Pop-Solodarbietung ab. "Danke an alle, die dafür gesorgt haben, dass dieser Song explodiert", sagte sie. Lorde, die mit bürgerlichem Namen Ella Yelich-O'Connor heißt, hatte es als erste Musikerin aus Neuseeland an die Spitze der US-Charts geschafft.

Überraschend hatte die 17-jährige Neuseeländerin keine Nominierung in der Kategorie des Newcomers des Jahres erhalten. Dort gewannen am Sonntagabend die US-Rapper Macklemore & Ryan Lewis, die außerdem in drei Rap-Sparten ausgezeichnet wurden. Das Duo vertonte mit seinem Hit "Same Love", der für mehr Toleranz für Schwule und Lesben wirbt, auch den wohl emotionalsten Moment der Gala: Während sie den Song spielten, gaben sich vor der Bühne 34 Paare das Jawort - darunter eine Reihe von gleichgeschlechtlichen Partnern.

Für viel Gesprächsstoff sorgte auch ein seltenes Familientreffen der Beatles. Die beiden noch lebenden Mitglieder der legendären britischen Band, Paul McCartney und Ringo Starr, legten einen gemeinsamen Auftritt hin. Im Publikum tanzten derweil die Witwe des 1980 ermordeten John Lennon, Yoko Ono, und der gemeinsame Sohn Sean Lennon. Zusammen mit der Witwe des 2001 an Lungenkrebs verstorbenen vierten Beatle George Harrison, Olivia Harrison, verlieh Yoko Ono eine der Auszeichnungen an Daft Punk.

Ehepaar Beyoncé und Jay-Z begeisterte mit Duett

Zum Auftakt der Gala riss das Ehepaar Beyoncé und Jay-Z mit einem Duett das Publikum von den Sitzen. Ansonsten verlief die Grammy-Nacht für den US-Rapper aber enttäuschend: Jay-Z war mit neun Nominierungen als Favorit in die Zeremonie gegangen, am Ende holte er nur gemeinsam mit dem US-Popsänger Justin Timberlake die Trophäe für das beste Musikvideo. Auch Timberlake, der immerhin sieben Mal nominiert war, blieb deutlich hinter den Erwartungen zurück. (afp)

Gleichgeschlechtliche Paare geben sich bei Gala das Ja-Wort 

Bei der Grammy-Gala hat sich die Bühne für einen kurzen Moment in einen Traualtar verwandelt: Während der Verleihung der bedeutenden US-Musikpreise am Sonntagabend (Ortszeit) in Los Angeles gaben sich 33 Paare das Ja-Wort. Unter den frisch Vermählten war eine Reihe von gleichgeschlechtlichen Partnern. Als Hochzeitslied boten die Rapper Macklemore & Ryan Lewis ihren Hit "Same Love" dar, der für mehr Toleranz für Schwule und Lesben wirbt. Auch die Popikone Madonna untermalte die Massenhochzeit mit ihrem Lied "Open Your Heart" aus dem Jahr 1986.

Die Zeremonie leitete die Hip-Hop-Musikerin Queen Latifah, die eine amtliche Genehmigung zum Abhalten von Trauungen im Bundesstaat Kalifornien besitzt. "Heute Abend feiern wir das Bekenntnis aller dieser schönen Paare zur Liebe", sagte sie. Auf der Bühne sang ein Gospel-Chor, die Beleuchtung ließ die Kulisse dabei wie eine Kirche erstrahlen. Laut der "New York Times" hatten die Produzenten der Grammy-Gala die Paare zu äußerstem Stillschweigen verpflichtet. Die Teilnehmer der Massenhochzeit hätten nicht einmal ihren Familien vorher Bescheid geben dürfen.

Die Homo-Ehe hat in den USA in den vergangenen Jahren deutlich an Akzeptanz gewonnen. Im Dezember hatte New Mexico als 17. Bundesstaat die Heirat von gleichgeschlechtlichen Partnern erlaubt. Die Homo-Ehe ist außerdem in Kalifornien, Hawaii, Illinois, Connecticut, Delaware, Iowa, Maine, Maryland, Massachusetts, Minnesota, New Hampshire, New Jersey, New York, Rhode Island, Vermont und Washington legal. Auch in der Hauptstadt Washington DC können sich Schwule und Lesben das Ja-Wort geben.

Auf Bundesebene hatte der Oberste Gerichtshof im vergangenen Juni ein Gesetz gekippt, dass die Ehe als Zusammenschluss zwischen Mann und Frau definierte. Das sogenannte Gesetz zum Schutz der Ehe ("Defense of Marriage Act") aus dem Jahr 1996 hatte festgelegt, dass nur heterosexuelle Ehepartner Vorteile bei Steuern oder Erbschaften erhalten sollten.

Vor einer Grundsatzentscheidung, die den Weg für die Homoehe in allen Bundesstaaten ebnen würde, scheute der Supreme Court aber zurück. Für viele Konservative in den USA ist die staatliche Anerkennung homosexueller Partnerschaften weiter ein Reizthema. Rund 30 Bundesstaaten haben ihre Verfassungen geändert, um die Homoehe ausdrücklich zu verbieten. (afp)