Frankfurt. Blutiger Zwischenfall in Frankfurt: Drei Männer mit gemeinsamer Geschichte treffen vor einem Gerichtsgebäude aufeinander. Sekunden später ist einer tot, der zweite stirbt im Krankenhaus. Der Angreifer hatte mehrere Waffen dabei - und konnte später von der Polizei festgenommen werden.
Tödliche Attacke mit blutiger Vorgeschichte: Vor einem Prozesstermin sind am Eingang eines Frankfurter Gerichtsgebäudes zwei Männer getötet worden. Die Tat vom Freitag steht im Zusammenhang mit einer Fehde unter Autohändlern, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Ein Opfer starb auf den Stufen des Gerichtsgebäudes, das andere kurz danach im Krankenhaus.
Der mutmaßliche Täter (47) wurde wenig später festgenommen. Die Toten waren 50 und 45 Jahre alt. Der 47-Jährige soll der Bruder eines Mannes sein, den die beiden Opfer vor sieben Jahren getötet haben.
Die drei Männer trafen laut Polizei gegen 8.45 Uhr in einem Durchgang zwischen mehreren Gebäuden aufeinander. Der Angreifer stieß demnach als letztes zu der Gruppe und eröffnete sofort das Feuer. Er tötete zuerst den 45-Jährigen. Der 50-Jährige floh ins Gebäude, der Täter rannte hinterher, streckte ihn mit einem Schuss nieder und stach auf ihn ein. "Das Ganze dauerte nur wenige Sekunden", berichteten die Ermittler.
Nur wenige Menschen bemerkten die Tat
Danach floh der 47-Jährige laut Polizei zu Fuß. Er ließ die Waffe fallen und rannte Richtung Konstablerwache, ein stark frequentierter Platz in der Frankfurter Innenstadt. Dort wurde er festgenommen.
Von der Tat bekamen nur wenige Menschen etwas mit, Passanten wurden nicht verletzt.
Bei dem Prozess ging es laut Staatsanwaltschaft um eine tödliche Messerattacke auf einen Autohändler im Hochtaunuskreis im Jahr 2007, bei der auch zwei weitere Männer verletzt wurden. Der mutmaßliche Täter von Frankfurt soll einer dieser beiden Verletzten und der Bruder des damaligen Todesopfers sein.
Versuchter Totschlag wurde erneut verhandelt
Die Angeklagten, die am Freitagmorgen getötet wurden, waren 2008 vom Totschlagsvorwurf freigesprochen worden - es war nicht auszuschließen, dass sie in Notwehr gehandelt hatten. Die Staatsanwaltschaft legte Revision ein. Nun wurde erneut verhandelt, wegen versuchten Totschlags.
Der Leitende Oberstaatsanwalt berichtete der Nachrichtenagentur dpa, die für den Prozess zuständige Staatsanwältin sei eine der wenigen Augenzeugen: Sie habe gerade rauchend am Eingang gestanden, als der erste Schuss fiel. (dpa)