Washington. Zwei amerikanische Piloten haben sich mit 124 Passagieren an Bord verflogen und sind auf einem kleinen Provinz-Flughafen gelandet. Die Fluggesellschaft Southwest Airlines suspendierte die beiden Piloten vorerst. Der Zwischenfall wird nun untersucht.

Nach dem Irrflug einer Passagiermaschine in den USA hat die Fluglinie Southwest Airlines die beiden Piloten vorläufig aus dem Verkehr gezogen. Die Suspendierung gelte bis zum Abschluss der Untersuchung des Zwischenfalls, teilte Southwest Airlines am Montag mit. Die aus Chicago kommende Maschine mit 124 Passagieren und fünf Besatzungsmitgliedern war am Sonntagabend statt auf dem Flughafen von Branson im Bundesstaat Missouri auf dem gut elf Kilometer entfernten Airport von Taney County gelandet.

Der Provinzflughafen ist für größere Passagierjets nicht geeignet und verfügt nicht einmal über einen Kontrollturm. Die Start- und Landebahn ist nur etwa halb so lang wie die von Branson. Die Boeing 737-700 sei nach einem heftigen Bremsmanöver rund 150 Meter vor Ende der Landebahn zum Stehen gekommen, berichtete der Nachrichtensender CNN. Der Zwischenfall verlief aber glimpflich, laut Southwest Airlines wurde niemand verletzt.

"Willkommen in Branson", sagte der Pilot

Der Pilot war offenbar zunächst davon überzeugt, am richtigen Zielort angekommen zu sein. "Willkommen in Branson", verkündete er nach Angaben von Fluggästen über das Mikrofon. Einige Minuten später teilte er dann zerknirscht mit, auf dem falschen Flughafen gelandet zu sein. Zwei Stunden seien verstrichen, bis die Fluggäste endlich aussteigen konnten: Die Gangway habe erst vom Flughafen in Branson herangekarrt werden müssen. Anschließend seien die Passagiere mit dem Bus an ihren Bestimmungsort gebracht worden.

Southwest Airlines erklärte, dass die Boeing den Flughafen von Taney County am Montagnachmittag (Ortszeit) verlassen habe und wieder normal im Einsatz sei. Warum die beiden Piloten den falschen Flughafen ansteuerten, war unklar. Laut CNN gelten sie als erfahren: Der Flugkapitän arbeite seit 14 Jahren, der Co-Pilot immerhin seit zwölf Jahren für Southwest. (afp/dpa)