Den Haag. . Ein Mann aus Holland ist festgenommen worden, weil er Webcam-Sex mit mindestens 400 Kindern gehabt haben soll. Er gab sich als 16-jähriges Mädchen und erschlich sich so das Vertrauen seiner Opfer. Erst als er einem Jungen drohte und sich seinen Eltern offenbarte, flog der Mann auf.

Ein 40-jähriger Bankangestellter aus Amsterdam wird verdächtigt, Webcam-Sex mit mindestens 400 Kindern gehabt zu haben. Seine Opfer sind zwischen zwölf und 14 Jahre jung und sollen in den Niederlanden, Belgien und in den USA wohnen. Der Mann sitzt nun in U-Haft. 56 seiner Opfer wurden inzwischen identifiziert. Seit 2007 soll er die Buben per Internet-Kontakt soweit gebracht haben, dass sie für ihn vor der Kamera sexuelle Handlungen verrichteten.

Auf seinem Computer wurden zahlreiche solche Filme sichergestellt. Unklar noch, ob er die Filme im Internet vertrieben oder gar verkaufte. Laut Polizei suchte Michael S. jedoch keinen physischen Kontakt mit seinen Opfern.

Der Täter hatte sich folgenden Trick ausgedacht: Er gab sich im Internet als 16-jähriges Mädchen aus, das Kontakt zu Jungs sucht. Aufgeflogen ist er nur durch Zufall. Ein Junge, der den Aufforderungen des 40-Jährigen nicht nachkommen wollte, wurde von Michael S. daraufhin bedroht. Der Bankangestellte drohte dem Jungen, er werde ihn in den sozialen Medien ,,schlecht machen‘‘ und ,,Böses über ihn schreiben,‘‘ berichtet die Polizei.

Die Eltern gingen zur Polizei

Der Junge vertraute sich seinen Eltern an. Er erzählte ihnen, er werden im Internet von einem 16jährigen Mädchen bedroht. Die Eltern gingen zur Polizei – und die begann zu ermitteln. Lange Zeit glaubten sowohl die Eltern als auch die Polizei, die Bedrohung im Internet käme tatsächlich von einem Mädchen. Erst lange Recherchen der Polizei und deren Internetexperten ergaben nach etwa einem Jahr der Ermittlungen, dass das 16-jährige Mädchen in Wirklichkeit der 40-jährige Michael S. aus Amsterdam war. Nun konnte der Mann verhaftet werden.