Jarratt. Sieben Jahre nach der unheimlichen Mordserie im Großraum Washington ist der Haupttäter John Allen Muhammad hingerichtet worden. Er hatte zehn Menschen getötet. Angehörige der Mordopfer verfolgten die Hinrichtung hinter Glas. Ein Gnadengesuch hatte der Gouverneur von Virginia abgewiesen.
Sieben Jahre nach einer unheimlichen Mordserie im Großraum Washington ist der Haupttäter John Allen Muhammad hingerichtet worden. Der 48-Jährige wurde am Dienstag im Gefängnis von Jarratt im US-Staat Virginia mit der Injektion von Gift getötet. Muhammad verzichtete darauf, eine letzte Erklärung abzugeben.
Angehörige der Mordopfer verfolgten die Hinrichtung hinter Glas. «Ich fühle mich besser», sagte danach Nelson Rivera, dessen Frau Lori Ann Lewis-Rivera erschossen wurde, als sie an einer Tankstelle in Maryland ihr Auto mit dem Staubsauger säuberte. Muhammads Verteidiger J. Wyndal Gordon sagte, sein Mandat sei bis zur letzten Stunde furchtlos gewesen und habe darauf bestanden, dass er unschuldig sei.
Gnadengesuch wurde abgewiesen
Unmittelbar vor der Hinrichtung hatte der Gouverneur von Virginia, Tim Kaine, ein Gnadengesuch für Muhammad abgewiesen. Auch der Oberste Gerichtshof in Washington lehnte einen Aufschub der Hinrichtung ab.
Die Mordserie, der im Herbst 2002 insgesamt zehn Menschen zum Opfer fielen, hielt die Öffentlichkeit im Großraum Washington drei Wochen lang in Atem. Muhammad und sein damals jugendlicher Komplize Lee Boyd Malvo zielten in der Manier von Heckenschützen willkürlich auf Menschen im Alltag - die Opfer wurden etwa auf Supermarkt-Parkplätzen oder an Tankstellen erschossen. Viele Menschen trauten sich deshalb kaum mehr auf die Straße.
Der Prozess gegen Muhammad konzentrierte sich auf die Ermordung von Dean Harold Meyers an einer Tankstelle in Virginia. Der Mittäter Malvo wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. (AP)